Ahmed Abdelatif
Zusammenstösse vor dem Präsidentenpalast am 25. Januar 2013, dem zweiten Jahrestag der Revolution.
Ahmed Abdelatif
Aly Hazaa
Die Strassenblockade, welche die Qasr-el-Aini-Strasse vom Tahrir-Platz trennte, wird am 25. Januar 2013 von Demonstrierenden heruntergerissen. Später wird sie wieder aufgebaut.
Aly Hazaa
Aly Hazaa
Die Polizei nimmt einen jungen Mann in Gewahrsam, den sie verdächtigt, am 25. Januar 2013 Unruhen vor dem Semiramis Hotel angestiftet zu haben.
Aly Hazaa
Sabry Khaled
Gegner der Muslimbrüderschaft und Anhänger des damaligen Präsidenten Mursi bekämpfen sich am 22. März 2013 in der Nähe des Hauptquartiers der Muslimbrüder auf den Moqqattam-Hügeln.
Sabry Khaled
Sabry Khaled
Proteste vor dem Obersten Gerichtshof für die Freilassung inhaftierter Aktivisten, 5. Mai 2013 (l.). Eine Anhängerin des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi betet am 9. Juli 2013, am ersten Tag des Ramadans, in Nasr City (r.). Auf ihrem Poster steht die Parole "Kein Ersatz für Legitimität.
Keystone
Sabry Khaled
Ägypten leidet täglich unter Stromunterbrüchen, wie hier im Mai 2013.
Sabry Khaled
Mohamed Nouhan
Totenwache für Khaled Said am 6. Juni 2013 auf der Nilbrücke Kasr Al in der Nähe des Tahrir-Platzes. Said war von zwei Polizisten vor seinem Haus ermordet worden. Sein Tod führte zu Protesten, einer Facebook-Seite gegen Folterung und schliesslich zur Revolution gegen Präsident Hosni Mubarak.
Mohamed Nouhan
Ravy Shaker
Dem ehemaligen Präsidenten Hosni Mubarak und seinen zwei Söhnen wird wegen verschiedenen Korruptions-Vergehen der Prozess gemacht. 20. Juni 2013.
Ravy Shaker
Sabry Khaled
Gegner des damaligen islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi klettern am 30. Juni 2013 auf Elektrizitätsmasten, um vor dem Präsidentenpalast zu protestieren.
Sabry Khaled
Heba Khalifa
Eine Familie trauert am 1. Juli 2013 um ihren Sohn, der in den Zusammenstössen nach dem Brand des Hauptquartiers der Muslimbrüder in Moqattam ums Leben kam.
Heba Khalifa
Aly Hazaa
Muslimbrüder versammeln sich am 29. Juni 2013 zu einem Sit-In vor der Rabaa-Moschee, um einen Massenmarsch in Ägypten zu verhindern, mit dem Präsident Mursi aus dem Amt gejagt werden soll.
Aly Hazaa
Heba Khalifa
Plakate in Shobra rufen am 8. Juni zum Millionenmarsch auf, um Präsident Mursi aus dem Amt zu jagen.
Heba Khalifa
Roger Anis
Am 4. Juli blockiert die Armee überall im Land Strassen, Brücken und wichtige Gebäude. So auch das Maspero-Building, in dem sich das nationale Radio und TV befindet.
Keystone
Sabry Khaled
Äthiopische und ägyptische Kopten versammeln sich am 4. Mai 2013 in der Kairoer Markuskathedrale zur Ostermesse (l.). Ein Anhänger der Muslimbrüderschaft wird am 22. März 2013 bei Zusammenstössen vor dem Hauptquartier der Muslimbrüder tödlich verletzt (r.).
Sabry Khaled
Aly Hazaa
Anhänger des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi skandieren am 8. Juli 2013 in der Nähe des Gebäudes der Republikanischen Garden in Nasr City militärkritische Slogans und machen das Victory-Zeichen.
Aly Hazaa
Sabry Khaled
Beim Marsch islamistischer Demonstranten gegen das Hauptquartier der Republikanischen Garden am 5. Juli 2013 wird ein Mann vom Militär erschossen. Zehntausende Mursi-Anhänger hatten an jenem Tag im ganzen Land "Nieder mit der Militärherrschaft" gerufen.
Keystone
Heba El-Kholy
Nach der Absetzung des Präsidenten Mohammed Mursi wird am 4. Juli 2013 der Präsident des Obersten Verfassungsgerichts, Adli Mansur, als neuer Interimspräsident Ägyptens eingeschworen.
Heba El-Kholy
Roger Anis
Armeeangehörige begeben sich am 4. Juli in ganz Ägypten in strategisch günstige Positionen.
Keystone
Sabry Khaled
Junge Anhänger des abgesetzten Präsidenten Mohammed Mursi hinter der Hauptbühne einer Sit-In-Veranstaltung in Nasr City, wo am 10. Juli 2013, dem ersten Tag des Ramadans, tausende Islamisten beten.
Keystone
Die zwei Räume der Bildredaktion sind klein, die drei Computerstationen veraltet. Dafür wird dem Besucher Tee, Kaffee, ein Glas Wasser oder eine Flasche Cola serviert. An der Wand in einer Ecke hängen drei Schutzhelme, diverse Gasmasken und schusssichere Westen. Alltag bei der Tageszeitung Al-Shorouk.
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Als Fotoredaktorin bin ich verantwortlich für den redaktionellen Einsatz der Fotografie bei SWI swissinfo.ch und die Zusammenarbeit mit Fotografen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, nehme ich die Kamera in die Hand und begleite einen unserer Journalisten.
Ich habe eine Ausbildung als Fotograf in Zürich absolviert und arbeite seit 1989 als Fotojournalist. 1990 war ich Mitbegründer der Schweizer Fotografenagentur Lookat Photos. Ich bin zweifacher Gewinner des World Press Award und wurde mit mehreren Schweizer Nationalstipendien ausgezeichnet. Meine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind in verschiedenen Sammlungen vertreten.
Vom kleineren der beiden Räume aus versucht Randa die Arbeit und das Leben der 16 angestellten Fotografen zu organisieren. Sie ist Vorgesetzte, Freundin, Dozentin, Vermittlerin zwischen Verleger und Fotografen und für einige unter ihnen wohl auch Mutterersatz.
Etwa zehn Fotografinnen und Fotografen des Teams haben sich versammelt. Die anderen sind für die Zeitung unterwegs oder zu Hause. Es ist eng, ein Kommen und Gehen.
In einer Ecke, halb unter dem Tisch versteckt, liegt Ravi, zusammengekauert, und döst vor sich hin. Man macht sich etwas Sorgen um ihn, er esse zu wenig, gleich zweimal sei er im Lauf der vergangenen Wochen in Ohnmacht gefallen. Er ist tatsächlich sehr mager.
Das Team ist jung, sehr jung. Kein Wunder entwickelt Randa mütterliche Gefühle für ihre Kinder, denn als solche sieht sie ihre Mitarbeitenden und genauso verantwortlich fühlt sie sich ihnen gegenüber.
Nur vier der Fotografen haben eine journalistische Ausbildung. Alle anderen sind Quereinsteiger. Bevor Sie das Fotografieren zu Ihrem Beruf machten, waren sie unter anderem Anwälte, Ingenieure, Künstlerinnen, Zahnärztinnen oder einfach noch mitten im Studium. Die meisten von ihnen wurden durch die Revolution politisiert und sehen in der Fotografie und dem Journalismus eine Möglichkeit, die Umgestaltung der ägyptischen Gesellschaft zu dokumentieren, zu reflektieren und so vielleicht selber auch besser zu verstehen.
Sie alle wissen, dass sie ein Teil dieser Entwicklung sind. Dass sie eine Zeit durchleben, in welcher der Journalismus eine gesellschaftliche Verantwortung übernimmt, ist hier kein nur schwer nachvollziehbares Ideal, sondern eine Realität, der sich alle stellen müssen.
Und so ist es für eine unabhängige Zeitung heute die grösste Herausforderung, offen und kritisch zugleich zu bleiben, sich nicht vereinnahmen zu lassen von den Machtzentren, die sich auf dem Tahrirplatz eingerichtet haben.
Die Fotografen sind auf diesem Feld der Berichterstattung die Verwundbarsten. Sie stehen zuvorderst zwischen den Fronten und sind Gefahren ausgesetzt, denen sich die schreibenden Kollegen entziehen können.
Zum Beispiel Heba: Sie ist Mutter eines Zweijährigen, alleinerziehend. Ihre Ausbildung zur bildenden Künstlerin hat sie kaum auf die Probleme vorbereitet, mit denen sie sich heute als Fotoreporterin herumschlagen muss. Tränengas, Gummigeschosse, umherfliegende Steine, Schlägertruppen oder die Polizeiknüppel, die im besten Fall auf sie selber, im schlechteren aber auf die Ausrüstung niedergehen. Versicherungen dafür gibt es nicht, und dass der Arbeitgeber für den möglichen Verlust der Arbeitsgeräte aufkommt, ist nicht vorgesehen.
Vor meiner Abreise Mitte Juni treffe ich mich mit Randa noch einmal zum Nachtessen. Sie ist aufgebracht, den Tränen nahe. Es ist Mitte Monat, die Fotografen haben ihren Lohn noch nicht erhalten. Zwei von ihnen mussten heute Morgen zu Hause bleiben, weil sie die paar Pfund Fahrkosten zur Redaktion schlicht nicht aufbringen konnten. Ich denke an Ravi und hoffe, er habe wenigstens heute was Rechtes gegessen. Dann bestellen wir.
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