
Klimakonferenz in Den Haag eröffnet

In Den Haag hat am Montag (13.11.) in Anwesenheit der niederländischen Königin Beatrix die sechste Internationale Klimaschutz-Konferenz begonnen. Ziel der Konferenz ist es, die weltweiten Verpflichtungen zur Reduktion der Treibhausgase umzusetzen.
Die Umweltminister von rund 180 Staaten sollen während der zwölftägigen Konferenz die noch offenen Punkte des Klimaschutz-Protokolls von Kyoto aus dem Jahr 1997 klären und endlich den Weg für dessen Ratifizierung ebnen.
Das Kyoto-Protokoll verpflichtet die Industriestaaten, den Ausstoss der sechs wichtigsten Treibhausgase bis zum Jahr 2010 um 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Problematisch ist der durch das Kyoto-Protokoll ermöglichte Handel mit Emissions-Rechten.
Der Chef der UNO-Umweltbehörde (UNEP), Klaus Töpfer, forderte die Industrienationen dazu auf, Beiträge zur CO2-Reduktion im eigenen Land durchzuführen. Die reichen Staaten dürften sich nicht vollständig von ihren Verpflichtungen freikaufen, sagte der Deutsche unmittelbar vor Beginn der Konferenz.
Schweiz und EU für Massnahmen zu Hause
Die EU besteht darauf, dass 50 Prozent der CO2-Reduktionen im eigenen Land erzielt werden. Eine ähnliche Position will die Schweiz in Den Haag vertreten. Sie hat im Vorfeld jedoch keine Zahlen genannt.
Ausweichmassnahmen dürften erst an zweiter Stelle stehen, hatte Philippe Roche, Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal), vergangene Woche betont. Der Handel mit Emissions-Rechten dürfe nur dann zugelassen werden, wenn damit mehr als die im Protokoll festgelegten CO2-Reduktionen erreicht werden.
Auch die Anrechnung von Aufforstungen an die CO2-Bilanz soll nach Ansicht der Schweizer Delegation streng geregelt werden. Vor allem die USA drängen darauf, so genannte Biomassen anrechnen zu dürfen, weil beispielweise Wälder Treibhausgase für eine gewisse Zeit binden.
Roche leitet die Schweizer Delegation in Den Haag. Umweltminister Moritz Leuenberger will am kommenden Montag und Dienstag an der Konferenz teilnehmen.
swissinfo und Agenturen

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