The Swiss voice in the world since 1935

Solidaritäts-Stiftung knapp vorn

Noch ist unklar, ob beide Vorlagen die Hürde des Ständemehrs schaffen. Keystone

Die erste Umfrage zeigt: Würde heute schon über die Goldinitiative und den Gegenvorschlag "Gold für AHV, Kantone und Stiftung" abgestimmt, läge der Gegenvorschlag knapp vorn.

Am 22. September entscheiden die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Goldinitiative und den Gegenvorschlag von Parlament und Regierung «Gold für AHV, Kantone und Stiftung».

Während die Initiative das gesamte Geld aus überschüssigem Nationalbank-Gold der AHV zukommen lassen will, sieht der Gegenvorschlag vor, die Erträge während 30 Jahren zu gleichen Teilen der AHV, den Kantonen und der Solidaritäts-Stiftung zu geben.

Allerdings: Noch ist offen, wie dereinst die Gold-Reserven der Nationalbank verteilt werden sollen. Dies zeigt die erste repräsentative Umfrage, welche das GfS-Forschungs-Institut im Auftrag der SRG SSR idée suisse durchgeführt hat.

Würde jetzt bereits abgestimmt, hätte der Gegenvorschlag grössere Unterstützung: 52% der Stimmberechtigten, die an die Urne gehen wollen, sagen Ja, 39% Nein. Der Goldinitiative stimmen 44% zu, 46% sind dagegen. Keine Meinung haben rund 10%.

Das GfS befragte in der letzten Juniwoche gesamtschweizerisch 1283 Personen.

Knackpunkt Ständemehr

In den zweieinhalb Monaten bis zur Abstimmung kann sich noch einiges ändern. Für die GfS-Fachleute ist jedoch bereits klar: «Die Frage nach dem Ständemehr wird an Bedeutung gewinnen.»

Für ein Ja benötigen beide Vorlagen die Zustimmung der Mehrheit der Stimmenden wie auch der Kantone (Stände). Ein Scheitern an der Hürde des Ständemehrs ist bei Initiative wie Gegenvorschlag noch möglich.

Gesetzt den Fall, beide Vorlagen erhielten eine Ja-Mehrheit und das nötige Ständemehr, wäre die Stichfrage entscheidend. Hier würden sich 50% für den Gegenvorschlag entscheiden, 41% gäben der Goldinitiative den Vorzug.

Spannendes Rennen in der Deutschschweiz

In der Deutschschweiz unterstützen zurzeit 44% die Goldinitiative, 48% den Gegenvorschlag. Zweimal Ja sagen nur 6%, zweimal Nein 8%.

Klarer sind die Verhältnisse in den anderen Landesteilen: In der Westschweiz findet der Gegenvorschlag eine deutliche Mehrheit (62% dafür, Ja zur Goldinitiative bloss 38%). Für zweimal Ja sprachen sich immerhin 13% der Befragten aus.

Ein anderes Bild im Tessin: Hier wird die Goldinitiative von 81% unterstützt, der Gegenvorschlag von 72%. 55% der Befragten wollen ein doppeltes Ja in die Urne legen, in der Stichfrage geben 53% der Goldinitiative den Vorzug.

Freisinnige am stärksten gespalten

Parteipolitisch betrachtet ist die Freisinnig-Demokratische Partei am stärksten gespalten. Bei den Christdemokraten und der SP gibt es klare Mehrheiten für den Gegenvorschlag.

Bei der Schweizerischen Volkspartei (welche die Goldinitiative lanciert hatte) sprechen sich 76% für die Initiative aus, lediglich 22% wollen für den Gegenvorschlag stimmen.

Allgemein kommt die Umfrage zum Schluss, dass ältere Personen eher für die Goldinitiative stimmen wollen, jüngere geben dem Gegenvorschlag den Vorzug.

swissinfo

Mit der Schweiz verbunden

Meistgelesen
Swiss Abroad

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft