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Fotograf Mark Henley zeigt eine UNO in Schockstarre

Eine abgesperrte Rolltreppe
Eine abgesperrte Rolltreppe am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Mark Henley

Als der in Genf lebende Fotograf Mark Henley nach New York reiste, um über eine UNO-Konferenz zu berichten, fand er eine Organisation in Aufruhr vor: bedrängt von massiven Budgetkürzungen und in einer Glaubwürdigkeitskrise. Seine Fotos zeichnen ein düsteres Bild der Stimmung, die in den Fluren der multilateralen Institution herrscht.

Nachdem ich viele Jahre lang bei den Vereinten Nationen in Genf fotografiert hatte, wollte ich das Herz dieser globalen Institution in New York in den Blick nehmen – den Ort, auf den die Regierungen ihre Hauptaufmerksamkeit richten und von dem alle UNO-Gremien ihre Anweisungen erhalten.

Als ich im März 2025 während einer Konferenz über einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen endlich die Gelegenheit dazu fand, hatten sich sowohl die Welt als auch die Vereinten Nationen grundlegend verändert.

Ich fand eine Organisation in Unordnung vor, deren bevorstehender 80. Geburtstag durch massive Budgetkürzungen zusätzlich zu den seit längerer Zeit bestehenden Finanzierungsengpässen überschattet wurde.

Der Sicherheitsrat, dessen Aufgabe es ist, Frieden und Stabilität auf der ganzen Welt zu fördern, schien nicht nur für seinen Zweck ungeeignet, sondern durch das Veto-System sogar an der Verlängerung bestimmter Konflikte beteiligt zu sein.

Die USA, die früher als Feuerwehr der Organisation galten, schienen nun nicht nur das Feuer anzufachen, sondern regelrecht darum herumzutanzen.

Generalsekretär António Guterres musste von Sicherheitskräften durch die Gänge begleitet werden. Seine Reformvorschläge wurden sowohl von den Mitarbeitenden als auch von den UNO-Gremien abgelehnt und verspottet.

Ein Bildschirm mit einem alten Mann
Fox News überträgt die Rede von US-Präsident Donald Trump vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Mark Henley

Innerhalb des Hauptsitzes schufen die Medienkabinen, die nur über versteckte Korridore zugänglich sind, eine seltsame Nähe.

Drehte man sich in die eine Richtung, konnte man den Atomforschenden und den Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft – der Aussenwelt – zuhören. Sie trugen den hundert dort versammelten Nicht-Atomwaffenstaaten neue Forschungsergebnisse und dringende Perspektiven vor und schürten nicht wenig Angst.

Wandte man sich in die andere Richtung, befand man sich im Sicherheitsrat und blickte auf einen aufgebrochenen Kreis, der von den Atommächten dominiert wurde. Mit zugezogenen Vorhängen schotteten sie sich von den Ablenkungen der Aussenwelt ab – und ganz besonders, so schien es, von den Stimmen im Nebenraum.

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Meine Absichten hatten mit einem Bild des glänzenden, goldenen Sockels begonnen, der den Plenarsaal dominiert. Ursprünglich wollte ich «Macht» fotografieren, doch am Ende fotografierte ich «Angst».

Die Angst vor einer Welt, die zunehmend im Chaos versinkt, die Angst im Herzen einer Organisation, die angegriffen und untergraben wird und sich dessen voll und ganz bewusst ist, dass sie ausgerechnet in dem Moment, in dem sie am dringendsten gebraucht wird, am wenigsten in der Lage ist, zu reagieren.

Und auch meine eigene Angst, als ich diese Realitäten beobachtete und sah, wie sich meine goldenen Absichten in Schwarz-Weiss auflöste.

Editiert von Virginie Mangin, Übertragung aus dem Englischen mithilfe von Deepl: Christian Raaflaub

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