Bundesrat senkt Prüfungsgebühren in universitären Medizinalberufen

(Keystone-SDA) Bern – Gute Nachricht für Studierende: Auf Druck von verschiedenen Seiten hebt der Bundesrat per Anfang 2011 die Gebühren für die eidgenössischen Prüfungen in den universitären Medizinalberufen nicht in geplanter Höhe an.
Der Bundesrat hat am Mittwoch die Revision der Prüfungsverordnung sowie der Verordnung über Diplome, Ausbildung, Weiterbildung und Berufsausübung in den universitären Medizinalberufen genehmigt. Die Verordnungen treten am 1. Januar 2011 in Kraft und beinhalten auch die Senkung der ursprünglich vorgesehenen Gebühren.
Neu betragen die Prüfungsgebühren für die Humanmedizin 1500 Franken (erste Version der Verordnung 2500 Fr.), für die Chiropraktik 1300 Fr. (2500 Fr.) und die Pharmazie 1300 Fr. (2000 Fr.) sowie für die Zahn- und Tiermedizin 1000 Franken (beide 1500 Fr.). Die Reduktionen kamen nicht zuletzt auf Druck studentischer und universitärer Kreise sowie verschiedener Parlamentarier zustande.
Trotz der Reduktion steigen die Gebühren 2011 gegenüber der bisher geltenden Prüfungsverordnung 1984 drastisch, wie der Verband Schweizer Medizinstudierender mitteilte. Bisher galt für das Staatsexamen ein Tarif von rund 600 Franken.
In der Verordnung über Diplome, Ausbildung, Weiterbildung und Berufsausübung werden zwei neue eidgenössische Weiterbildungstitel in Offizinpharmazie und Spitalpharmazie eingeführt. Damit werden Titel, die bisher auf privatrechtlicher Grundlage vergeben wurden, auf Bundesebene anerkannt.
Zudem sieht die Verordnung vor, den Weiterbildungstitel in Allgemeinmedizin aufzuheben und dafür einen eidgenössischen Weiterbildungstitel in Allgemeiner Innerer Medizin einzuführen. Damit kommt die Schweiz einer Forderung der Europäischen Kommission nach.
Mit der Weiterbildung in Allgemeiner Innerer Medizin, die zwei Ausrichtungen – Spital und ambulante Praxis – umfasst, wird nach Auffassung des Bundesrats die Hausarztmedizin gestärkt.