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CH/Run auf Euro bei Geldinstituten und Wechselstuben

Bern (awp/sda) – Der tiefe Euro-Kurs führt zu einer starken Nachfrage nach der europäischen Einheitswährung bei den Schweizer Geldinstituten und Wechselstuben. In den Grenzregionen zu Deutschland, Frankreich und Italien sind die Euro-Bezüge überdurchschnittlich hoch.
Eine starke Euro-Nachfrage spürt namentlich Postfinance. Im Juni und Juli hätten die Kunden jeweils über 40 Mio EUR, sagte Postfinance-Sprecher Alex Josty am Freitag. Zum Vergleich: im letzten Jahr waren es im Schitt nur 36 Mio pro Monat.
In den letzten zwei Monaten habe sich der Run auf den Euro parallel zur weiteren Erstarkung des Frankens noch akzentuiert. Josty vermutet, dass die Kunden die Euro abheben, um im grenznahen Ausland auf Shopping-Tour zu gehen.
Auch die Raiffeisenbanken stellen eine markante Zunahme nach Euro fest. Die Zahl neu eröffneter Euro-Konten sei im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 17% auf insgesamt knapp 100’000 Konten gestiegen, sagte Stefan Kern, Mediensprecher der Raiffeisen-Gruppe.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Kantonalbanken. So nahmen die Euro-Bezüge bei der Aargauischen Kantonalbank (AKB) im Juli gegenüber dem Vormonat um einen Drittel zu, wie Ursula Diebold, Mediensprecherin der AKB, gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagte.
Die Wechselstuben werden ihrerseits von Kunden überrannt, die vom billigen Euro profitieren wollen. Martin Germann, Manager bei Travelex, sagte gegenüber «20 Minuten Online», in einzelnen Filialen betrage die Zunahme rund 30%.
Die Kunden tauschten allem Anschein nach einen Teil ihrer Ersparnisse in Euro um. Sie gingen offensichtlich davon aus, dass der Euro in absehbarer Zeit wieder erstarken werde, sagte Germann. Sie nutzten aktuell die Gunst der Stunde.
rt

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