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CH/Talente der Flüchlinge und vorläufig Aufgenommenen sollen gefördert werden

Bern (awp/sda) – In der Schweiz liegen Talente brach, die zugunsten der Gesellschaft und der Wirtschaft genutzt werden könnten: 46’000 anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene.
Beide Gruppen haben langfristige Perspektiven in der Schweiz, womit sich ihre Integration in die Arbeitswelt lohnen würde, wie die Schweizer Flüchtlingshilfe, das Bundesamt für Migration (BFM) und weitere Akteure am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Bern feststellten. Mit einer Kampagne wollen sie die Nutzung dieses grösstenteils brachliegenden Stocks an Arbeitskräften fördern.
Die anerkannten und vorläufig aufgenommenen Flüchtlinge können und dürfen – und wollen meist auch – arbeiten. Aber nur wenige finden eine Arbeitsstelle, am ehesten noch in der Hotellerie und Gastronomie.
Gerade für Betriebe mit internationalen Gästen beispielsweise kann es sich auszahlen, Ausländerinnen und Ausländer zu beschäftigen, wie Max Züst, Direktor von Hotel & Gastro formation, in einer Medienmitteilung zitiert wird.
Hotel & Gastro formation ist die sozialpartnerschaftliche Bildungsplattform von hotelleriesuisse, GastroSuisse und Hotel & Gastro Union. Seit 15 Jahren beschäftigt sie sich auch mit der Eingliederung von Flüchtlingen in die Arbeitswelt.
Aber auch die Flüchtlinge sind gefordert: Sie müssen sich engagieren, sich um gute Sprachkenntnisse bemühen und hartnäckig und ausdauernd sein. Ein tragendes soziales Netz erleichtert die Eingliederung in die Arbeitswelt. Dass diese Voraussetzungen zum Ziel führen, wurde an der Medienkonferenz mit dem Beispiel der 31-jährigen Türkin Gül Akay belegt.
Gül Akay flüchtete 2005 als 31-Jährige in die Schweiz. Zwei Jahre später hatte sie den Pilotlehrgang Riesco von Hotel & Gastro erfolgreich abgeschlossen. Heute ist sie als gut ausgebildete Serviceangestellte tätig.
Auch das BFM realisiert verschiedene Projekte zur Arbeitsintegration. An der Kampagne ist auch das Schweizer und Liechtensteiner Büro des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge beteiligt.
cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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