
Credit Suisse verliert Greensill-Klage gegen Softbank

Die von der UBS übernommene Credit Suisse (CS) hat einen Prozess in London gegen die japanische Investmentgruppe Softbank um Forderungen der Greensill-Fonds verloren. Die CS hatte von Softbank Schadenersatz in der Höhe von 440 Millionen Dollar gefordert.
(Keystone-SDA) Der Londoner High Court wies die Klage in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil ab. Zuerst hatten mehrere Medien am Mittwochabend über den Fall berichtet. Im Rechtsstreit ging es um Ansprüche der Greensill-Fonds gegenüber dem mittlerweile insolventen US-Bauunternehmen Katerra.
Die CS wollte in der Klage geltend machen, dass Softbank von einer Umstrukturierung von Katerra-Schulden profitiert und damit die CS-Lieferketten-Finanzierungsfonds geschädigt habe. Softbank war einer der Hauptinvestoren des Bauunternehmens. Gleichzeitig war das japanische Unternehmen auch bei der Firma Greensill engagiert, welche die von den CS-Fonds gehaltenen Schuldpapiere kreiert hatte.
UBS prüft nächste Schritte
Die UBS nehme den Entscheid des Gerichts in dieser «Altlast» zur Kenntnis, sagte eine Sprecherin der Grossbank am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Der CS Fund prüfe derzeit das Urteil und bewerte die nächsten Schritte. «Wir sind weiterhin entschlossen, alle geeigneten Massnahmen zu ergreifen, um im Interesse aller Beteiligten eine maximale Rückgewinnung zu erzielen», so die Sprecherin.
Ein Softbank-Sprecher erklärte derweil am Mittwochabend gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Urteil «Softbank vollständig Recht gibt». Die Vorwürfe seien ein «unbegründeter Versuch gewesen, die Schuld auf andere abzuwälzen».
Mitursache für Niedergang
Die Credit Suisse hatte im Jahr 2021 nach dem Zusammenbruch der Finanzgesellschaft des australischen Bankers Lex Greensill ihre sogenannten Greensill-Fonds im Umfang von rund 10 Milliarden Dollar liquidieren müssen.
Der Zusammenbruch der Greensill-Fonds gilt als eine der wichtigen Ursachen für den Niedergang der damals zweitgrössten Schweizer Bank, die 2023 von der UBS übernommen werden musste.