
CS stellt KMU und Start-Up-Firmen 100 Mio CHF Risikokapital zur Verfügung
Zürich (awp) – Die Arbeitslosigkeit plagt gemäss dem Sorgenbarometer 2009 der Credit Suisse die Schweizer Bevölkerung am stärksten. Mit der Bereitstellung von Risikokapital von bis zu 100 Mio CHF für KMU und Start-Up-Firmen wolle die CS als eine von vier Massnahmen dieser Sorge begegnen, sagte Hans-Ulrich Meister, CEO Credit Suisse Schweiz, anlässlich einer Medienkonferenz am Donnerstagmorgen in Zürich. Dazu wurde die 100%-ige Tochter SVC – AG für KMU Risikokapital gegründet, die in strategischer Kooperation mit dem Swiss Venture Club (SVC) agiert und die unter anderem die Erhaltung und Fröderung neuer Arbeitsplätze zum Ziel hat.
In der Schweiz existieren rund 320’000 KMU und jährlich werden circa 12’000 neue Unternehmen gegründet. Diese Gesellschaften würden rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze Helvetiens stellen und seien damit der grösste Arbeitgeber, erklärte Johannes Suter, CEO der SVC – AG. Diesen Gesellschaften fehle es aber oft an genügend Eigenkapital um überhaupt starten oder einen nächsten Innovationsschritt tätigen zu können.
Hier tritt die SVC – AG auf den Plan, die sowohl Kunden als auch Nicht-Kunden der Credit Suisse aus allen Wirtschaftsräumen, Sprachregionen und Branchen offen steht. Diese stellt Risikokapital in Form von Eigenkapital oder Darlehen zu vorteilhaften Konditionen (Zinssatz zwischen 6-8%) mit partnerschaftlicher Erfolgsbeteiligung, beispielsweise am Umsatz oder Gewinn, zur Verfügung. Ziel sei es dabei aber, dass das Unternehmen überproportional am Erfolg beteiligt sei und dass die Aufnahme der Zinszahlungen ab einem für die Gesellschaft günstigen Zeitpunkt erfolge, ergänzte Suter.
Die Darlehen könnten bis zu 2 Mio CHF betragen und würden für einen Zeitraum von vier bis sieben Jahren gewährt, führte Meister weiter aus. Das zurückfliessende Kapital und der realisierte Gewinn würden wieder investiert. Eine Abschöpfung der CS gebe es nicht.
Er sei sich zwar sicher, dass nicht alle Projekte gelingen werden. Doch rechne er damit, dass die erfolgreichen Unternehmen die Ausfälle überkompensieren werden, ergänzte der CS-Manager. Ziel sei es, dass die SVC – AG ein Erfolg werde mit einem Portefeuille von 50 bis 100 Gesellschaften in zwei bis drei Jahren.
Die SVC – AG sei im übrigen grundsätzlich offen für weitere Investoren. Bevor aber neue Geldgeber an Bord geholt würden müsse das Projekt erst einmal die Startphase hinter sich haben. Noch in diesem Monat werde das Investitionskomitee über ein erstes von 41 vorliegenden Projekten einen Entscheid fällen, führte Meister weiter aus.
Über die Vergabe des Risikokapitals entscheidet dabei ein unabhängiges Investment Committee unter der Leitung von Andreas Koopmann, VR-Präsident Alstom Schweiz AG und VR-Mitglied der CS.
Ob der Topf von der CS mit weiteren Mitteln gespiesen wird ist gemäss Meister noch offen. «Ein jährliches Funding ist derzeit aber nicht vorgesehen», stellte er klar.
Im weiteren sieht Meister das CS-Projekt nicht in Konkurrenz mit ähnlichen Initiativen beispielsweise von Kantonalbanken. «Es gibt nie zu viel Unterstützung für Zukünftiges und es ist schön wenn das viele tun», ist sich der CEO Credit Suisse Schweiz sicher.
sig/ch