
«Der Stein ist wie eine Diva»

Der in letzter Minute zum eidgenössischen Schwingfest in Nyon VD geladene Unspunnen-Stein zieht einmal mehr die Aufmerksamkeit auf sich. Zum Schutz des symbolträchtigen Objekts werden grosse Sicherheits-Vorkehrungen getroffen.
Abenteuerlich ist die Geschichte des Unspunnen-Steins, der ein Symbol schweizerischer Tradition darstellt. 1984 war er von den Béliers, jurassischen Separatisten, aus dem Touristikmuseum in Interlaken gestohlen worden. Unlängst wurde er zurückgegeben. Unbekannte hatten ihn am Rande des Marché-Concours in Saignelégier der neuen Botschafterin der Expo.02, Shawne Fielding, «als Geschenk» überreicht. Nun droht der Stein die 280 Schwinger am Schwingfest in Nyon in den Schatten zu stellen.
So gross ist das Interesse am Stein, so gross ist die Diskretion der Organisatoren bezüglich der Sicherheitsmassnahmen. Am Samstag und Sonntag werde der Stein im Zentrum des Geschehens ausgestellt, sagte der Sicherheitsverantwortliche, Pierre Juillet lediglich. Die Leute würden ihn anschauen, aber nicht berühren können. Des Nachts werde er an einen «sicheren Ort» gebracht.
Fünf Sicherheitsleute für einen Stein
Auch für den neuen Unspunnen-Stein, der in den Wettkämpfen eingesetzt wird, würden Sicherheitsmassnahmen getroffen. Die Steine würden von fünf Sicherheits-Leuten bewacht. Verstärkung wäre im Problemfall sofort vor Ort.
Er rechne zwar nicht mit einem neuen Streich der Béliers oder anderer Gruppierungen, doch müsse man vorsichtig sein, erklärte Juillet. Der Stein sei wie eine Diva, und er müsse beschützt werden wie eine solche.
Er hätte sich allerdings nie träumen lassen, dereinst für die Sicherheit des Unspunnen-Steins verantwortlich zu sein, sagte der langjährige Sicherheitschef des Paléo Festivals Nyon. Das Sicherheitskonzept weiche denn auch von all jenen ab, mit denen er bisher zu tun gehabt habe.
swissinfo und Agenturen

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