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Deutsche auf der Heimbahn kaum zu schlagen

(Keystone-SDA) Die Gastgeber sind an der Heim-WM die Favoriten. Im Zweier wäre es eine Überraschung, wenn die Schweizer Rico Peter und Beat Hefti in Königssee zu Spielverderbern werden könnten.

Zum zweiten Mal nach 2011, als die Bahn in Cortina d’Ampezzo nicht rennbereit war, kommt Königssee unverhofft zu WM-Ehren. Die Ferienregion am Fuss des Watzmann sprang ein, nachdem der internationale Verband ISBF Sotschi als Folge des im McLaren-Report aufgedeckten Dopingskandals in Russland die WM entzogen hat. Es sind von den letzten elf Titelkämpfen im Eiskanal die fünften in Deutschland.

Bei vielen Teilnehmern sorgte der Wechsel, der erst Mitte Dezember beschlossen wurde, für gemischte Gefühle. Exemplarisch dafür steht Rico Peter. Der Aargauer gewann 2015 auf der Olympia-Bahn von 2014 sein erstes Weltcuprennen und hatte sich naturgemäss auf eine WM dort gefreut. Dennoch ist auch für ihn klar, dass die Bestrafung Russlands unvermeidbar war. In Königssee sind Peters Chancen auf eine Medaille deutlich kleiner als sie es in Sotschi gewesen wären.

In Oberbayern fuhr er in seiner Karriere mit dem kleinen Schlitten noch nie auf das Podest – mit dem Vierer immerhin einmal als Dritter. Vor drei Wochen belegte Peter im Weltcup in Königssee nur den 12. Platz. Überhaupt kam der 33-Jährige nach seinem glänzenden Start in Übersee seit dem Jahreswechsel nicht mehr wie gewünscht auf Touren. Schuld daran sind nicht zuletzt Rückenprobleme, die sich im Zweier deutlich stärker auswirken als im Vierer mit drei Anschiebern. Entsprechend dürfte Peter mit dem grossen Schlitten, mit dem er im letzten Weltcup in Innsbruck als Zweiter erstmals im neuen Jahr auf dem Podest landete, in einer Woche die grösseren Hoffnungen hegen. Im Zweier wird er mit Thomas Amrhein antreten.

Hefti mit Verstärkung

Interessant wird der Einsatz von Beat Hefti. Der Appenzeller, der vor zwei Wochen 39 Jahre alt wurde, erhält für die WM Michael Kuonen vom Team Clemens Brachers zur Verfügung gestellt. Mit dem Walliser sollte er am Start einigermassen mit den Besten mithalten und ein besseres Resultat als in dieser Saison im Weltcup erreichen können. Und die Bahn in Königssee liegt dem Olympia-Zweiten von Sotschi. 2012 und 2015 gewann er hier im Weltcup, bei der letzten WM 2011 belegte er den 4. Platz.

Damals räumten die deutschen Männer mit vier von sechs möglichen Medaillen gross ab. Ähnliches ist auch diesmal zu erwarten. Johannes Lochner gewann in diesem Winter sowohl beim Weltcup als auch bei den Deutschen Meisterschaften in Königssee mit dem Zweier wie mit dem Vierer. Er könnte damit seinem Landsmann Francesco Friedrich vor der Sonne stehen. Der 26-jährige Sachse wäre der erste Pilot seit dem legendären Italiener Eugenio Monti (5 Titel von 1957 bis 1962), der seinen vierten Zweier-WM-Titel hintereinander gewinnt. Am ehesten in die deutsche Phalanx eindringen könnten der amerikanische Veteran Steven Holcomb und der Lette Oskars Melbardis, die nach verhaltenem oder verpasstem (Melbardis) Saisonstart zuletzt immer besser in Form kamen.

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