Deutsche Regierung und General Motors verhandeln in Berlin
(Keystone-SDA) Berlin/Detroit – Erstmals nach dem geplatzten Opel-Verkauf an Magna haben sich die deutsche Regierung und General Motors (GM) wieder an einen Tisch gesetzt. GM-Vize John Smith hielt sich zu Gesprächen auf Arbeitsebene in Berlin auf.
Smith habe um das Gespräch gebeten, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Ein Treffen mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle war nicht vorgesehen. GM versucht nach der überraschenden Kehrtwende im Opel- Poker derzeit, die Wogen zu glätten und die Verstimmung in der Regierung und bei den Opel-Mitarbeitern zu beheben.
Der US-Autohersteller will seine deutsche Tochter Opel selbst sanieren und dafür bei den Regierungen der Länder mit Opel-Standorten um Unterstützung werben. GM hatte den Finanzbedarf für die Rettung auf drei Milliarden Euro beziffert. Der Konzern will womöglich noch vor Jahresende auch mit der Abzahlung seiner Schulden an die US-Regierung beginnen.
Die deutsche Regierung wartet darauf, dass GM ein verlässliches Sanierungskonzept für Opel vorlegt. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte in Brüssel, GM wolle den neuen Businessplan schon in Kürze den Regierungen vorzustellen.
Brüderle warf dem Management des US-Konzerns unterdessen vor, Entscheidungen viel zu lange verzögert zu haben. Dabei sei viel Geld verbrannt worden: «Der Ball liegt jetzt bei General Motors und nicht in Berlin.»