Deutschland zieht für zwei Jahre in den UNO-Sicherheitsrat ein
(Keystone-SDA) New York – Deutschland ist ab 2011 zwei Jahre lang im UNO-Sicherheitsrat vertreten. Bei der Abstimmung der UNO-Vollversammlung in New York erhielt die Bundesrepublik am Dienstag bereits im ersten Wahlgang die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für einen nichtständigen Sitz.
Deutschland erhielt in der ersten Abstimmungsrunde 128 von 190 abgegebenen Stimmen und lag damit eine Stimme über der erforderlichen Mindestzahl von 127. Neben Deutschland wurden auch Portugal, Südafrika, Indien und Kolumbien für zwei Jahre in den Sicherheitsrat gewählt.
Die 192 Mitgliedstaaten der UNO-Vollversammlung waren aufgerufen, fünf der 15 Ratsmitglieder neu zu bestimmen. Neben Deutschland hatten sich Kanada und Portugal um einen der beiden frei werdenden, nichtständigen Sitze der westlichen Staatengruppe beworben.
Auch Portugal macht das Rennen
Portugal erhielt im ersten Wahlgang 122 Stimmen, Kanada 114. Bei einer zweiten Abstimmung erhielt Portugal dann 120 Stimmen und verfehlte damit knapp die erforderliche Stimmenzahl von 122. Kanada, das im zweiten Anlauf nur 78 Stimmen erhielt, zog seine Bewerbung daraufhin zurück.
Im dritten Wahlgang kandidierte Portugal allein und erhielt 150 Stimmen. Indien, Kolumbien und Südafrika wurden ohne Konkurrenten für die Staatengruppen Asien, Lateinamerika und Afrika als nichtständige Mitglieder in den Sicherheitsrat gewählt.
Kein Vetorecht
Die gewählten Staaten bekommen zum Jahreswechsel eine Stimme im Sicherheitsrat, werden aber kein Vetorecht haben. Dieses ist nur den fünf ständigen Mitgliedern USA, China, Frankreich, Russland und Grossbritannien vorbehalten.
Bei den Wahlen hatte jeder UNO-Staat eine Stimme – egal ob der pazifische Inselstaat Nauru mit 10à000 oder China mit 1,3 Milliarden Einwohnern. Vor vier Jahren hatte die Suche zwei Wochen und gut 40 Wahlgänge gedauert. 1979 waren zwischen Kuba und Kolumbien sogar 155 Wahlgänge in 10 Wochen notwendig. Dann einigten sich beide – auf Mexiko.