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Die Schweizer Staatsfinanzen erfreuen sich guter Gesundheit

Jemand wirft fünf Franken in ein Schweizer Sparschwein
Im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern ist die Staatsverschuldung der Schweiz extrem niedrig. Keystone / Str

Die Schweiz zeichnet sich in Europa weiterhin durch ihre solide Finanzlage aus. Die jüngsten Daten bestätigen ihre beneidenswerte Position im Vergleich zu ihren Nachbarländern.

Trotz des schwierigen europäischen und weltweiten Umfelds sind die öffentlichen Kassen in der Schweiz gut gefüllt. Sehr gut sogar, wenn man sie mit jenen der Nachbarländer vergleicht.

Die Eidgenössische Finanzverwaltung hat kürzlich die neusten verfügbaren DatenExterner Link veröffentlicht. Sie beziehen sich auf das Jahr 2024, sind jedoch noch nicht vollständig konsolidiert.

Demnach verzeichneten die öffentlichen Finanzen der Schweiz (Bund, Kantone, Gemeinden und Sozialversicherungen) nach internationalen Standards im vergangenen Jahr einen Überschuss von über 4,5 Milliarden Franken bei Ausgaben von fast 268 Milliarden Franken (knapp 30’000 Franken pro in der Schweiz lebende Person).

Nach fast 10 Milliarden im Jahr 2022 und 2,8 Milliarden Franken im Jahr 2023 ist dies das dritte positive Ergebnis in Folge nach der Pandemie.

Ausschlaggebend für den Überschuss war im vergangenen Jahr vor allem die Entwicklung der Kosten und Einnahmen der Sozialversicherungen (ein Überschuss von über 5,3 Milliarden) und der Kantone (361 Millionen).

Die Gemeinden (-36 Millionen Franken) und der Bund (-1,12 Milliarden Franken) verzeichneten hingegen Ausgaben, die über den Einnahmen lagen.

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Das sind gewichtige Zahlen, aber um ihre Tragweite vollständig zu verstehen, ist es hilfreich, einen Blick auf die Indikatoren zu werfen, die in der gerade aktualisierten Internationalen Finanzstatistik der EidgenossenschaftExterner Link zusammengefasst sind.

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Ein Beispiel ist die Beziehung zwischen dem Saldo der öffentlichen Finanzen (Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben) und dem Bruttoinlandprodukt (BIP). Im Jahr 2024 verzeichnete die Schweiz einen positiven Saldo von 0,5%.

Damit ist sie neben Norwegen, Dänemark, Portugal und Irland eines der wenigen europäischen Länder, denen dies gelungen ist. Die meisten anderen Staaten weisen hingegen erhebliche Defizite auf: Österreich (-4,6%), Frankreich (-5,9%), Deutschland (-2,9%) und Italien (-3,5%).

Und das, obwohl die Steuerbelastung in der Schweiz im Verhältnis zum BIP niedrig ist und aufgrund des jüngsten Entscheids zur Abschaffung des Eigenmietwerts in naher Zukunft noch weiter sinken wird.

Mit einem Steuersatz von 27,2% liegt die Schweiz auf einem ähnlichen Niveau wie die Vereinigten Staaten und deutlich unter ihren Nachbarländern: 2023 lag Österreich bei 42,9%, Frankreich bei 45,4%, Deutschland bei 40,7% und Italien bei 42,3%.

Niedrige Verschuldungsquote

Auch in Bezug auf die Verschuldung nimmt die Schweiz im internationalen Vergleich eine Ausnahmestellung ein. So lag ihre Nettoverschuldungsquote im Jahr 2024 bei lediglich 15,5% des BIP.

Dieser Wert liegt deutlich unter dem der übrigen europäischen Länder. Deutschland liegt bei 46,4%, Österreich bei 57,4%, Frankreich bei 103,4% und Italien sogar bei über 128,9%.

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Geringe öffentliche Ausgaben

Im vergangenen Jahr beliefen sich die gesamten Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen in der Schweiz auf 267,5 Milliarden Franken.

Das entspricht 31,3% des BIP. Diese Zahl liegt deutlich unter den Werten der Nachbarländer: Österreich (55,8%), Frankreich (56,1%), Deutschland (49,6%) und Italien (50,9%).

Die Schweiz zeichnet sich auch durch die Verteilung ihrer Ressourcen aus. Der grösste Teil (39%) der Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen in unserem Land entfällt auf die soziale Sicherheit und liegt damit über dem Durchschnitt der 38 Mitgliedländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von 33% im Jahr 2023.

In der Schweiz wird mehr in Bildung (15,2% gegenüber einem OECD-Durchschnitt von 12,6%) und in wirtschaftliche Aktivitäten (12,1% gegenüber 10,1%) investiert, während viel weniger für Gesundheit (7% gegenüber 16,0%) und Verteidigung (2,7% gegenüber 4,1%) ausgegeben wird.

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Übertragung aus dem Italienischen mithilfe von Deepl: Christian Raaflaub

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