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Wie die Schweizer Forschung die asiatische Hornisse stoppen will

Asiatische Hornissen in einem Nest
Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz 750 Hornissennester zerstört. Keystone / DPA / Boris Roessler

Seit Anfang Jahr beobachten Forschende eine sprunghafte Zunahme asiatischer Hornissennester. Um die Verbreitung dieser invasiven Art einzudämmen, werden unter anderem Mini-Sender auf den Rücken der Insekten befestigt, um ihre Kolonien aufspüren und zerstören zu können.

Um gegen die asiatische Hornisse vorzugehen, muss man zuerst wissen, wo sie zu finden sind. «Die Bienenstöcke sind die besten Ausgangspunkte, um einzelne Tiere zu finden», sagt Carine Vogel, Biologin und Leiterin der Plattform Frelonasiatique.chExterner Link.

Sie beteiligt sich auf Schweizer Ebene an der Bekämpfung der asiatischen Hornisse, die sich in der Schweiz rasant ausbreitet. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 750 Hornissennester zerstört. Dieses Jahr reicht ihre Präsenz bereits über die Genferseeregion und den Jura hinaus, mit jüngsten Meldungen aus der Zentralschweiz.

Radiobeitrag des Westschweizer Radios RTS (Franz.):

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Insekten werden durch Kälte betäubt

Heute ist die Biologin um ein Bienenhaus herum beschäftigt. Ihr Ziel: Hornissen zu fangen, sie mit einem Sender auszustatten und ihnen bis zu ihrem eigenen Nest zu folgen.

Konkret werden gefangene, robuste Exemplare – solche, die in der Lage sind, einen kleinen Sender von 160 Milligramm zu tragen – kurzzeitig durch Kälte betäubt. «Wir legen sie ins Eis, damit sie betäubt sind, nicht stechen können und sich ihre Beine und Flügel nicht in dem Faden verfangen, mit dem wir den Sender befestigen», sagt Vogel.

Eine asiatische Hornisse wird mit einem Mini-Sender ausgestattet
Eine betäubte asiatische Hornisse wird mit einem Mini-Sender ausgestattet. RTS / Stéphane Deleury

Sobald das Insekt wieder erwacht ist, wird es freigelassen. Der Zweck? «Dem Signal des Senders folgen, in der Hoffnung, dass uns das Tier zu seinem Nest führt», so Vogel. Ist das Signal in der Nähe, werden Häuser und Bäume in der Umgebung abgesucht.

Eine solche Verfolgung erfordert Nerven aus Stahl. «Es stimmt, die Hornisse führt uns ein wenig an der Nase herum.» In diesem Fall gibt es weder eine Spur vom Nest noch von der Hornisse.

«Aber wir wissen, dass das Signal da ist, also suchen wir weiter. Wir haben bereits zwei Nester in der Stadt Neuenburg aufgespürt, deshalb sind wir zuversichtlich, dieses auch bald zu finden.»

Aufruf zur Mitarbeit der Bevölkerung

Weil die Art so stark zugenommen hat, rufen die Forschenden die Bevölkerung zur Mitarbeit auf. Das Jahr 2025 ist ein atypisches Jahr mit einer frühen Entwicklung der Kolonien der asiatischen Hornisse.

Die Meldungen über diese Hornissen nehmen in der Schweiz sprunghaft zu. Am 4. August wurden allein auf der Seite Frelonasiatique.ch 120 Sichtungen an einem einzigen Tag gemeldet – ein Novum.

«Wir brauchen so viele Augen wie möglich. Wenn Sie meinen, ein verdächtiges Insekt oder ein Nest gesehen zu haben, machen Sie idealerweise ein Foto oder Video mit einer gut sichtbaren Hornisse und laden Sie es auf Frelonasiatique.ch hoch», sagt Vogel. Jede Meldung wird anschliessend an die kantonalen Verantwortlichen für die Bekämpfung dieser invasiven Art weitergeleitet.

Übertragung aus dem Französischen mithilfe von Deepl: Christian Raaflaub

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