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ECONOMICS/DE: Erholung in der deutschen Industrie verliert an Schwung (AF)

Dieser Inhalt wurde am 08. Januar 2010 - 14:30 publiziert

BERLIN (awp international) - Die Erholungsdynamik der deutschen Industrie schwächt sich laut Volkswirten ab. Die im November weniger stark als erwartet gestiegene Industrieproduktion deute jedoch auf eine fortgesetzte Erholung hin. Der deutliche Rückgang im Oktober wurde jedoch nur teilweise wett gemacht.
Die Gesamtproduktion sei auf Monatssicht preis- und saisonbereinigt um 0,7 Prozent gestiegen, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten jedoch mit einem Anstieg um 1,1 Prozent gerechnet. Der deutliche Rückgang im Vormonat wurde allerdings leicht nach oben revidiert. Demnach sank die Produktion im Oktober um 1,7 statt um 1,8 Prozent. Im Jahresvergleich ergab sich im November ein bereinigter Produktionsrückgang um 8,0 Prozent, nach minus 12,3 Prozent im Vormonat. Bereits am Donnerstag waren die Auftragseingänge der Industrie nur verhalten gestiegen.
ABGESCHWÄCHTE ENTWICKLUNG ERWARTET
Die Erholung der Produktion setzt sich nach Einschätzung des Ministeriums trotz des Rückschlags im Vormonat in der Tendenz weiter fort. Die Aufwärtsdynamik dürfte sich aber angesichts der derzeit verhaltenen Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie abschwächen. Hierzu trage bei, dass sich die Produktionsimpulse des Fahrzeugbaus umkehrten.
Die Auftrags- und Produktionsdaten der beiden letzten Monate wiesen auf das Risiko temporärer Rückschläge im konjunkturellen Erholungsprozess hin, heisst es in einer Studie der Postbank. Trotz der enttäuschenden Entwicklung im Oktober und November sei der Aufwärtstrend in der deutschen Industrie immer noch intakt.
PROZESS DER ERHOLUNG SETZT SICH FORT
Die Daten zur Industrieproduktion deuteten darauf hin, dass sich der Prozess der konjunkturellen Erholung auch im vierten Quartal - bei allerdings etwas nachlassender Dynamik - fortgesetzt habe, heisst es in einer Studie der NordLB. Die spannende Frage für das Jahr 2010 dürfte allerdings sein, ob sich aus der gesamtwirtschaftlichen Erholung - die bislang hauptsächlich geld- und fiskalpolitisch begründet sei - ein selbsttragender Aufschwung entwickeln könne. "Dieser Kampf ist noch keineswegs gewonnen - aber auch nicht verloren".
Die jüngsten Konjunkturdaten aus Deutschland deuten nach Einschätzung der Commerzbank auf einen erneut recht kräftigen Zuwachs des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) im vierten Quartal hin. Die Industrieproduktion zeige weiter nach oben. Die Industrieproduktion dürfte auch in den kommenden Monaten weiter zulegen. Die Dynamik dürfte sich aber verringern, da die Auslandsnachfrage zwar weiter zunehme, aber von den in vielen Handelspartnerländern noch notwendige Korrekturen der vorhergehenden Übertreibungen gebremst werden dürfte.
ZUWÄCHSE IN BAU UND INDUSTRIE
Sowohl das Bauhauptgewerbe als auch die Industrie verzeichneten im November Produktionszuwächse. Innerhalb der Industrie erhöhte sich die Investitionsgüterproduktion mit plus 0,3 Prozent am schwächsten. Die Produktion von Konsumgütern kletterte indes besonders stark um 1,7 Prozent, während bei den Vorleistungsgütern ein Plus von 1,1 Prozent zu Buche schlug. Im Energiesektor sank die Produktion unterdessen um 2,0 Prozent.
/js/stb
Die Entwicklung im Überblick

Gesamtproduktion


November Prognose Vormonat

Monatsvergleich +0,7 +1,1 -1,7r
Jahresvergleich -8,0 -7,6 -12,3r

(r=revidiert; in Prozent)

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