
Ehemaliger Bündner FDP-Regierungsrat wechselt zur SVP
(Keystone-SDA) Chur – Der frühere Bündner National- und Regierungsrat Peter Aliesch ist der SVP beigetreten. Der 63-Jährige war während seiner Zeit als Regierungsrat im August 2001, im Zusammenhang mit der so genannten «Pelzmantelaffäre», aus der FDP ausgetreten.
Aliesch blieb bis zum Schluss seiner Amtszeit Ende 2002 als Parteiloser in der Regierung. Zurücktreten musste er nach zwölf Jahren wegen Amtszeitbeschränkung. Er sei seit letzten Herbst Mitglied der Bündner SVP, sagte Aliesch auf Anfrage zu einer Meldung des Online-Portals «Vilan24». Die Volkspartei sei die einzige bürgerliche Partei mit einem klaren Standpunkt.
Ob und in welcher Form er sich politisch betätigen wird, liess Aliesch offen. Eine Kandidatur bei den Wahlen im Juni für den Bündner Grossen Rat schloss er aus. Aliesch wohnt in Malans und besitzt ein Consulting-Unternehmen in Zürich.
Peter Aliesch war von 1983 bis 1990 Nationalrat, danach während zwölf Jahren Bündner Justizdirektor. National in die Schlagzeilen geriet er im Sommer 2001. Er hatte von einem griechischen Finanzjongleur Geschenke angenommen, und seine Frau erhielt einen Pelzmantel, der schweizweit Bekanntheit erlangte.
Juristisch belangt wurde Aliesch nie. Eine Strafuntersuchung gegen ihn wegen Verdachts auf passive Bestechung wurde eingestellt. Auf Geheiss des Bundesgerichts musste der Kanton Graubünden nicht nur die Kosten der Strafunterschung von 25’000 Franken bezahlen, sondern Aliesch zudem aussergerichtlich mit 45’000 Franken entschädigen.