
Ersatzturm des ehemaligen Landessenders Beromünster gesprengt
(Keystone-SDA) Punkt 14 Uhr sind am Freitag zwei der vier Standbeine des Reserve-Sendeturms des ehemaligen Landessenders Beromünster gesprengt worden. Darauf knickte die 126 Meter hohe Konstruktion ein und fiel zusammen. Jetzt steht nur noch der 216 Meter hohe Hauptturm.
Mehrere hundert Personen hatten sich am Freitag auf der Anhöhe bei Beromünster LU eingefunden, um der Sprengung beizuwohnen. Diese erfolgte durch so genannte Schneidladungen mit Semtex, einem Sprengstoff, der sonst für militärische Zwecke verwendet wird. Die Sprengung verlieft laut Swisscom nach Plan und ohne Probleme.
Der Ostturm des ehemaligen Landessenders Beromünster war 1931 in Betrieb genommen worden. 2008 hatte er ausgedient. Der grosse Hauptturm steht seit 2009 unter Denkmalschutz. Ein Privileg, das man dem kleinen Ersatzturm verweigerte. Er stand sozusagen nutzlos in der Landschaft und sein Ende war absehbar. Die Swisscom entschied sich für die Sprengung.
Abbau bis Ende Jahr
Diese erfolgte durch die Firma Schwarz Spreng- und Felsbau AG. Das Gebiet um den alten Sendeturm wurde zu diesem Zweck weiträumig abgesperrt. Für die Zuschauer wurde speziell ein Beobachtungsstandort eingerichtet.
Dort konnten sie zuschauen, wie der rot und weiss bemalte Turm nach einem lauten Knall in sich zusammenfiel. Die Teile des Turmes fielen genau in das vorgesehene Gebiet. Die Abbauarbeiten sollen laut Swisscom bis Ende Jahr abgeschlossen sein.
Hauptturm mit Webcam
Der Hauptturm dagegen wird demnächst saniert. Bei dieser Gelegenheit wird er mit einer Webcam ausgerüstet. Diese zeigt dann den Interessierten die atemberaubende Aussicht vom Blosenberg über den Alpenkamm und das Mittelland. Die Ausrüstungen des ehemaligen Mittelwellensenders sind heute im Museum für Kommunikation in Bern zu sehen.
Im ehemaligen Betriebsgebäude ist jetzt das Zentrum für Kunst und Kultur im Landessender Beromünster (KKLB) des Künstlers Wetz untergebracht. Die Bevölkerung von Beromünster hat im vergangenen Dezember mit der Umzonung des Gebietes in eine Sonderzone Kunst und Kultur grünes Licht zu diesem Projekt gegeben.