Essayist Gauss stellt sich gegen Regierungsbeteiligung der FPÖ

(Keystone-SDA) Der österreichische Essayist, Feuilletonist und Chronist Karl-Markus Gauss findet, dass die FPÖ keiner Regierung angehören dürfe. Gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA begründet er einen Tag nach der Nationalratswahl in Österreich, warum.
APA: Was bedeutet das Ergebnis emotional für Sie, politisch für das Land und praktisch für die Kultur?
Karl-Markus Gauss: «Vor zwei Wochen geht das halbe Land unter, aber zur stärksten Partei wählen wir jene, die den Klimawandel leugnet. Das Wirtschaftsprogramm der FPÖ ist rabiat gegen die so genannten kleinen Leute gerichtet, aber diese jubeln Herbert Kickl zu. Mein Menschenbild hat mich genötigt, viele Jahre die Augen vor einer offenkundigen Tatsache zu verschliessen: Dass die Dummheit eine Macht ist und Ungeheuer gebiert. Weil ich mir mein Menschenbild, mich frei von Verachtung zu halten, bewahren möchte, trifft mich diese Wahl persönlich.»