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Feministin Simone Veil in der Académie française

(Keystone-SDA) Paris – Der französische Politikerin, Feministin und Holocaust-Überlebende Simone Veil ist offiziell in die Riege der 40 «Unsterblichen» der berühmten Académie française aufgenommen worden. Sie trat die Nachfolge des ehemaligen Premiers Pierre Messmer an.
Dieser war im August 2007 gestorben. Die 1635 von Kardinal Richelieu gegründete Académie française gilt als Hüterin der französischen Sprache. Sie hat unter anderem ein Wörterbuch erarbeitet und vergibt Literaturpreise.
Veil, die ehemalige Präsidentin des Europaparlaments (1979-1982), setzte sich als Politikerin vor allem für die europäische Einigung und das Abtreibungsrecht ein. Die 82-Jährige gilt als eine der beliebtesten Französinnen.
Bei der Wahl zur Nachfolge von Messmer vor knapp eineinhalb Jahren hatte Veil 22 von 29 Stimmen erhalten. Andere Kandidaten gab es nicht. Bereits ihr im Konzentrationslager Bergen-Belsen gestorbener Vater habe die französische Sprache verehrt, sagte Veil in ihrer Aufnahmerede: «Er wäre hingerissen gewesen.»
Zur sogenannten Inthronisation kamen neben Präsident Nicolas Sarkozy auch seine beiden Amtsvorgänger Jacques Chirac und Valéry Giscard d’Estaing. Sarkozy hatte die Veranstaltung zuerst schwänzen wollen und seiner «lieben Freundin» Veil abgesagt.
Erst unter öffentlichem Druck sagte er dann doch wieder zu. Nach Angaben der Zeitung «Le Figaro» soll der Präsident es Veil übel genommen haben, dass sie laute Kritik an seinem jüngsten Entscheid übte, keine Frauen in den französischen Verfassungsrat zu berufen.

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