Arbeitslosigkeit: Leichter Rückgang

Im April waren über 5000 Personen weniger als arbeitslos registriert als im Vormonat März. Die Arbeitslosenquote sank von 3,9 auf 3,8%.
Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit ist ausschliesslich saisonal bedingt. Diese Tendenz dürfte sich fortsetzen.
Ende April waren 150’671 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern eingeschrieben. Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) sind das 5010 weniger als im März. Die Arbeitslosen-Quote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8%. Jugendliche sind mit einer Quote von 4,8% immer noch überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen.
«Seit April 2002 handelt es sich um die erste leichte Verbesserung der monatlichen Arbeitslosenquote», sagt dazu Rita Baldegger von der Direktion für Arbeit des seco. «Im April 2001 lag sie noch tief auf 1,6%, dann stieg sie im April 02 auf 2,3%, im April 03 auf 3,6% und im April 04 auf 3,9%. Jetzt im April 05 ist sie erstmals leicht auf 3,8% gesunken.»
Rein saisonaler Effekt
«Die Abnahme auf 3,8% ist rein saisonal zu sehen» so Baldegger im weiteren. «Zieht man die saisonalen Beschäftigungs-Effekte, zum Beispiel beim Tourismus, ab, zeigt sich eine konjunkturelle Stagnation. Die saisonal bereinigten Arbeitslosenquoten der Monate Februar bis April 2005 betrugen jedes Mal 3,8% – da hat sich seit Februar nichts bewegt.»
Somit zeige sich, interpretiert Baldegger, dass die Konjunktur sich nicht, oder noch nicht, auf die Beschäftigung ausgewirkt hat.
Die Anzahl der Stellensuchenden belief sich im April auf 219’020. Das sind 5505 weniger als im Vormonat. Stellensuchende sind all jene, die beim Arbeitsamt gemeldet sind, egal ob sie arbeitslos sind oder (noch) eine Beschäftigung haben. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen nahm um 213 auf 9334 zu.
Problem Jugendarbeitslosigkeit: 4,8%
Jean-Luc Nordmann, seco-Direktor für Arbeit, zeigt sich erfreut über den überproportionalen Rückgang bei den 15- bis 24-Jährigen. Allerdings sei diese Altersgruppe mit einer Quote von 4,8% immer noch über-durchschnittlich betroffen.
Mit der Verdoppelung der Praktikumsplätze hofft das seco, die Situation für die Jugendlichen ein wenig entschärfen zu können.
Als ebenfalls positiv bezeichnet der seco-Direktor die gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangene Zahl der Ausfallstunden durch Kurzarbeit. Im März 2005 waren 3’710 Personen von Kurzarbeit betroffen. Das sind zwar 4,4% mehr als im Vormonat Februar 2005.
Doch im März 2005 betrugen die ausgefallenen Arbeitsstunden 272’528 Stunden – im März 2004 waren es noch 365’339 Stunden gewesen.
Regionale und sektorielle Unterschiede
Als einziger Kanton verzeichnete der Tourismuskanton Graubünden eine (saisonal bedingte) Zunahme, und zwar um 0,5 Prozentpunkte. Die höchste Arbeitslosenquote weist nach wie vor der Kanton Genf mit 7,5% auf, gefolgt vom Kanton Waadt mit 5,5% und dem Tessin mit 4,6%.
In der Deutschschweiz ist die Arbeitslosigkeit in Basel-Stadt und Zürich mit einer Quote von je 4,1% am höchsten.
Der Blick auf die Wirtschaftszweige zeigt, dass der Dienstleistungsbereich mit rund 100’000 Arbeitslosen am stärksten betroffen ist. Einen hohen Rückgang um rund 18% verzeichnet das Baugewerbe (im Frühling beginnen die Bauvorhaben), während das Gastgewerbe eine Zunahme von 4,2% meldet (weil die Wintersaison zu Ende gegangen ist).
swissinfo und Agenturen
Die 30’267 Arbeitslosen teilen sich auf:
Deutschschweiz 15’504, Westschweiz/Tessin 14’763.
Frauen 13’641, Männer 16’626.
Schweizer 17’104 (Arbeitslosenquote: 2,9%), Ausländer 13’163 (Quote: 7%)
Im Monat April waren 150’671 Personen in der Schweiz ohne Arbeit. Das sind 5010 weniger als im Vormonat März.
Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat von 3,9 auf 3,8%.
Die Zahl der Stellensuchenden belief sich im April auf 219’020, 5505 weniger als im Vormonat.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch