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Bund will klare Signale

Task-Force-Leiter Peter Siegenthaler informierte in Bern über Sanierungsmassnahmen. Keystone

Der Bund wird seine Milliarde für den Flugbetrieb der Swissair nur fliessen lassen, wenn die vitalen flugnahen Betriebe gesichert sind. Er erwartet bis Mittwochabend "positive Trendmeldungen" von den Kantonen und den Banken.

«Der Bund wird keine Mittel in die drei Betriebe Wartung (SR Technics), Bodenabfertigung (Swissport) und Buchung (Atraxis) einschiessen», erklärte Direktor Peter Siegenthaler von der Eidgenössischen Finanzverwaltung als Leiter der Task-Force «Luftbrücke» am Dienstag vor den Medien in Bern.

Siegenthaler zeigte sich indessen zuversichtlich, dass die Liquiditäts-Probleme der drei Betriebe gelöst werden können. Dies sei Voraussetzung dafür, dass der Bund den Flugbetrieb des Winterflugplanes bis zum 28. März 2002 finanziere. Eine Arbeitsgruppe sei in Zürich am Werk.

Gute Substanz vorhanden

Die drei Betriebe müssten restruktuiert, redimensioniert und womöglich verkauft werden, was den Gläubigern zugute käme, sagte Siegenthaler. Es sei viel gesunde Substanz vorhanden. Der Verkauf von Swissport sei auf guten Wegen. SR Technics brauche bis Mitte Januar 100 Mio. Franken, Atraxis für den November 35 bis 50 Mio. Franken.

Der Flugbetrieb der Swissair sei von der Überlebens-Fähigkeit der flugnahen Betriebe abhängig, sagte Siegenthaler. Der Bund könne nur den Winterflugplan finanzieren, nicht aber Wartung, Abfertigung und Buchung. Dies sei Sache der anderen Partner: Kantone, Banken, Firmen, Airlines und des Swissair-Sachwalters Karl Wüthrich.

Vorausinvestition des Bundes

Die vom Bundesrat bewilligten 450 zinsfreien Millionen zur Aufrechterhaltung des Swissair-Flugbetriebes hätten bis jetzt gut ausgereicht, sagte Siegenthaler. Der Milliardenkredit soll tranchenweise freigegeben werden. Dabei gehe der Bund davon aus, dass die neue Crossair «bis zu» 52 Swissair-Flugzeuge übernehme.

Es sei ein Gebot der Vernunft, keine fixe Zahl in die Verträge zu schreiben, da im weltweiten Luftverkehrsmarkt Überkapazitäten bestünden, fügte Siegenthaler hinzu. Der Aufbau einer neuen nationalen Airline sei eine grosse Herausforderung, die Bundeshilfe eine Vorausinvestition in die Zukunft. Swissair werde wieder gebucht.

Sozialpläne in Arbeit

Gegenwärtig seien mehrere Gremien an der Arbeit, sagte der Informationschef des Finanz-Ministeriums, Daniel Eckmann. Die von Nestlé-Präsident Rainer Gut geleitete Arbeitsgruppe begleite den Aufbau der neuen Fluggesellschaft, und eine Monitoring-Gruppe der Eidgenössischen Finanzkontrolle überwache die Liquiditäten.

Die Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) befasst sich mit den Sozialplänen. Bisher hat die Swissair laut Siegenthaler 2’400 Kündigungen ausgesprochen. Die Entlassenen seien ab sofort zu Taggeldern der Arbeitslosen-Versicherung berechtigt.

swissinfo und Agenturen

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