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China vergibt Lizenz an Zurich Financial

Zurich Financial Services hat seit 1992 einen Fuss in China. Keystone

Das Schweizer Unternehmen ist die erste ausländische Versicherungsgruppe, welche eine Lizenz zur Eröffnung einer Zweigstelle in Peking erhält.

Damit macht die ZFS einen weiteren Schritt auf dem chinesischen Markt, auf dem sie bislang lediglich mit repräsentativen Büros in grossen Städten vertreten war.

Der Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) steigt ins chinesische Versicherungsgeschäft ein. ZFS erhielt die entsprechende Bewilligung für das Schadenversicherungsgeschäft. ZFS wird in Peking eine Zweigniederlassung eröffnen.

ZFS sei damit der erste ausländische Versicherer mit einer Zweigniederlassung in Peking für den Bereich Schadenversicherung, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Die chinesische Aufsichtsbehörde (China Insurance Regulatory) habe der ZFS die Bewilligung für den Vertrieb von Schadenversicherungs-Produkten erteilt.

Unternehmenskunden im Visier

Die neue ZFS-Zweigniederlassung in Peking, die Zurich Insurance Beijing Branch, wird sich auf Unternehmenskunden konzentrieren. Dazu gehören insbesondere ausländische Kunden mit Aktivitäten in China sowie grosse und mittlere Unternehmen aus China, vor allem jene mit Aktivitäten in Übersee.

Die Investitionen für die Zweigniederlassung in Peking dürften sich auf rund 200 Mio chinesische Yuan (rund 25 Mio. Dollar) belaufen, wie ein Konzernsprecher gegenüber swissinfo ausführte.

Potential mit Risiken

Die Eröffnung einer Zweigniederlassung in Peking entspreche der Strategie von Zurich, ertragsreich zu wachsen und die Kunden am Ort ihrer Geschäftstätigkeit zu unterstützen, sagte ZFS-Konzernchef James Schiro.

Bereits vor dem Wochenende hatte Schiro ein China-Engagement in Aussicht gestellt. Am Management-Symposium an der Universität St. Gallen sagte Schiro, er gehe davon aus, in Kürze eine Lizenz in China zu erhalten, um in Peking operativ tätig zu werden.

Laut dem Konzernchef leisten ausländische Versicherer in den Schwellenländern einen vitalen Beitrag zur Entwicklung der Versicherungsmärkte. Er wies aber auch darauf hin, dass der asiatische Raum den Versicherungsgesellschaften zwar viel Potenzial biete, gleichwohl bestünden aber beträchtliche Risiken.

Dazu gehören laut Schiro die teils noch mangelhafte Vertragssicherheit. Auch mit der Stabilität des Finanzsektors stehe es in Asien noch nicht überall zum Besten. Die Macht der Wirtschaft dürfe aber nicht unterschätzt werden.

Hoffen auf Peking

In der chinesischen Hauptstadt rechnet sich die Zurich grosses Potenzial aus. Neben vielen führenden Privatunternehmen und den meisten grossen lokalen Staatsunternehmen hätten auch zahlreiche lokale und ausländische multinationale Gesellschaften ihren Sitz in Peking.

Mit einem Wachstum von gut 11% im Jahr 2005 gehöre Peking zu den am schnellsten wachsenden Städten in China. Die Anzahl der Kunden, die hoch entwickelte Schadensversicherungslösungen benötigten, wird laut Zurich steigen.

Gut ins 2006 gestartet

Die Zurich Financial Services verbuchte im ersten Quartal aufgrund der starken Entwicklung in den Bereichen Schadens- und Lebensversicherungen sowie einem deutlich gesteigerten Kapitalanlageergebnis einen Gewinnanstieg.

Der operative Gewinn im ersten Quartal 2006 lag bei 1,36 Mrd. Dollar, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1,03 Mrd. Dollar) einem Anstieg von 31% entspricht.

swissinfo und Agenturen

China ist die viertgrösste Handelsmacht nach den USA, Japan und Deutschland.

Zurich Financial Services ist seit 1992 in China präsent. Begonnen hat es mit repräsentativen Büros in Peking und Schanghai. Dann mit einer Minderheitsbeteiligung an New China Life, der Nummer vier der Lebensversicherer.

Zurich, gegründet 1872, ist seit über 40 Jahren in Asien tätig.

Zahlen der ZFS 2005:
Gewinn vor Steuern: 5,466 Mrd. Dollar (+49% zu 2004)
Gewinn nach Steuern: 3,33 Mrd. Dollar (+29,5%)
Reingewinn: 3,214 Mrd. Dollar
Mitarbeiter: rund 55’000

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