Düstere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt
Trotz grösserer Beschäftigung ist die Zahl der offenen Stellen in der Schweiz im dritten Quartal 2001 innert Jahresfrist um 23,7% zurückgegangen.
Ende September wurden in der Schweiz 3,996 Mio. Erwerbstätige gezählt, wie das vom Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag publizierte Beschäftigungs-Barometer zeigt. Die Zahl stieg innert Jahresfrist um 1,7%. Wie in früheren Quartalen wiesen die Frauen (+2,2%) eine höhere Zuwachsrate auf als die Männer (+1,2%)
Die Zunahme der erwerbstätigen Bevölkerung ging ausschliesslich von den ausländischen Arbeitskräften aus, deren Zahl gegenüber dem Vorjahr um 6,5% auf 1,052 Mio. Personen stieg. Die Zahl der Schweizer Erwerbstätigen blieb hingegen stabil.
Einbruch bei den offenen Stellen
Trotz dieses generellen Zuwachses bei der Zahl der Erwerbstätigen besteht wenig Anlass zu Optimismus: Der Index der offenen Stellen sank nämlich von 239 auf 182 Punkte, was dem Stand des dritten Quartals 1999 entspricht. Damit bestätigte sich der seit Anfang Jahr zu beobachtende Verlangsamungs-Prozess.
Der Einbruch betrifft den sekundären (-27,0%) wie den tertiären (-22.0%) Sektor. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurden die Informatik-Dienste (-59,8%) sowie das Kredit- und Versicherungs-Gewerbe (-31,3%). Die gegenwärtige Krise im Luftverkehr dürfte die Lage zusätzlich verschärfen. Im Unterrichtswesen (+14,9%) waren positive Anzeichen auszumachen.
Erwartungen schlechter
Noch 86% der vom BFS befragten Unternehmen schätzen die Beschäftigungs-Aussichten für die nächsten drei Monate als gut oder befriedigend ein. Vor einem Jahr hatten sich noch 90% der Befragten zuversichtlich gezeigt.
Die vom BFS berechnete so genannte Aussichts-Beurteilungsziffer ging innert Jahresfrist um 6 Punkte auf 122 Punkte zurück. Dies machte sich vor allem im sekundären Sektor (-11 auf 116 Punkte) bemerkbar. Aber auch der tertiäre Sektor (-3 auf 125 Punkte) blieb nicht verschont.
Nur noch 32,7% der befragten Betriebe beklagten sich über einen Mangel an qualifiziertem Personal. Im zweiten Quartal hatten noch 37,7% mit diesem Problem zu kämpfen.
swissinfo und Agenturen
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