Forbo baut 200 Stellen ab
Der vorwiegend in der Bodenbelags-Produktion tätige Forbo-Konzern baut 200 Stellen ab. Grund ist eine strategische Neuausrichtung, wie der Konzern am Dienstag (7.12.) mitteilte. Dem Abbau stehen aber auch Zunahmen in anderen Bereichen gegenüber.
Der weltweit in den Bereichen Bodenbeläge und Industriespezialitäten tätige Forbo-Konzern will sich auf das ertragsstarke Kerngeschäft konzentrieren und streicht konzernweit 200 Stellen. Die Schweiz sei vom Abbau kaum betroffen, hiess es an einer Pressekonferenz am Dienstag (7.12.) in Zürich. Der Umsatz soll markant gesteigert werden.
Der Abbau von 200 der insgesamt rund 6’800 Stellen erfolgt laut Konzernchef Werner Kummer im Verlaufe des nächsten Jahres. Betroffen sei vor allem der Teppichbereich sowie die Bereiche Antriebs- und Transportbänder. Die Schweiz ist mit weniger als 15 Prozent betroffen, wie Kummer sagte. Ob es zu Entlassungen kommen wird, steht noch nicht fest. ‚Wir hoffen, den Abbau über natürliche Fluktuationen vornehmen zu können‘, sagte er.
Zudem will Forbo in den Kernbereichen Linoleum, schaumstoffbeschichtete Kunststoffbeläge, Kunststoffbänder und Klebstoffe kräftig wachsen und den Konzernumsatz in den nächsten fünf Jahren auf drei Milliarden Franken steigern. Dadurch sollen auch neue Stellen entstehen. In den ersten zehn Geschäftsmonaten 1999 erzielte die Gruppe einen Bruttoumsatz von 1,562 Milliarden Franken, knapp gleich viel wie während der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Gewinn stieg per Ende Oktober um 5,8 Prozent auf 74,6 Millionen Franken.
Die strategische Neuausrichtung erfordert Wertberichtigungen und Rückstellungen für Restrukturierungen von insgesamt rund 70 Millionen Franken, die zu Lasten der Konzernrechnung 1999 verrechnet werden. Für letztes Jahr wurde ein Konzerngewinn von rund 77 Millionen Franken ausgewiesen. Die Forbo-Gruppe will mit den eingeleiteten Massnahmen eine nachhaltige Wertsteigerung erzielen und sich gleichzeitig vom herstellerzentrierten zum marketingorientierten Unternehmen wandeln. Über die Zukunft der nicht zum Kerngeschäft zählenden Geschäftsbereiche sollen die künftigen Resultate entscheiden. Möglich sei die Integration dieser Tätigkeiten in bestehende strategische Bereich, die Bildung eigenständiger strategischer Bereiche innerhalb der Gruppe oder deren Ausgliederung.
Zur Umsetzung der neuen Strategie wird die Führungsverantwortung auf Konzernebene neu geordnet und die Konzernleitung von bisher fünf auf sieben Mitglieder erweitert. Das an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen strebt an, sich von einem Mid-Cap zu einem SMI-Titel zu entwickeln.
SRI und Agenturen
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