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Novartis 2007 mit Rekordgewinn

Novartis-Produktion in Nyon. Keystone

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat im letzten Jahr seinen Gewinn um zwei Drittel auf knapp 12 Milliarden Dollar gesteigert, hauptsächlich dank dem Verkauf von Geschäftsbereichen an Nestlé.

Das Geschäftsergebnis ohne diese Verkäufe blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Im letzten Quartal 2007 gab es gar einen Gewinneinbruch um über 40%.

Der Basler Pharmakonzern Novartis weist für das vergangene Jahr durchzogene Ergebnisse aus. Der Gewinn erreichte zwar den Rekordwert von 11,9 Mrd. Dollar, was einen Sprung von 66% bedeutet. Dieser aber resultiert hautpsächlich aus den Verkäufen von Gerber und Medical Nutrition an Nestlé.

Zudem sind einmalige Aufwendungen von gut einer Mrd. Dollar aus erhöhten Rückstellungen für die Sanierung von Deponie-Altlasten und für das im Dezember angekündigte Kostensenkungs-Programm in Rechnung gestellt.

Die Veräusserungen brachten 5,2 Mrd. Dollar nach Steuern. Im fortgeführten Geschäft verzeichnete der Schweizer Branchenführer hingegen einen Rückgang des Reingewinns um 4% auf 6,5 Mrd. Dollar.

USA-Einbruch

Der Umsatz kletterte um 8% auf 39,8 Mrd. Dollar. Dazu trug insbesondere die Generika-Tochter Sandoz sowie das Impfstoff- und Diagnostikgeschäft bei. Schlechter lief es dagegen im US-Pharmageschäft.

Im vierten Quartal 2007 erlitt Novartis einen Gewinneinbruch um 42% auf 931 Mio. Dollar. Der Umsatz wuchs noch um 6% auf 9,931 Mrd. Dollar.

Während die Verkäufe die Erwartungen der Analysten übertrafen, liegt die Gewinnzahl deutlich unter den durchschnittlich prognostizierten 1,5 Mrd. Dollar.

Gute Kunde für Aktionäre

Für Freude an der Börse sorgen dürfte jedoch, dass Novartis Aktien für 10 Mrd. Franken zurückkaufen will. Als Dividende will Novartis 1,60 Franken pro Aktie ausschütten, das sind 19% mehr als im Vorjahr.

Verwaltungsratspräsident und Konzernchef Daniel Vasella äusserte sich zuversichtlich, dass Novartis auch in diesem Jahr Rekordgewinne erzielen wird.

15 Zulassungsgenehmigungen für Medikamente in den USA und in Europa seien das Fundament für einen neuen Wachstumszyklus, der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte einsetzen werde.

Lohneinbusse für den Top-Verdiener

Daniel Vasella, Konzernchef und Verwaltungsratspräsident von Novartis, hat im vergangenen Jahr 17,1 Mio. Franken Lohn erhalten. Im Vorjahr waren es 21,1 Mio. Franken gewesen.

Das Grundgehalt blieb unverändert 3 Mio. Franken, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Hinzu kommen ein Bonus in Aktien und Optionen sowie Pensionsbeiträge, die nach dem Steuerwert ausgewiesen werden.

Laut der Schweizer Anlagestiftung Ethos hatte sich das Einkommen Vasellas im Jahr 2006 auf 44,2 Mio. Franken belaufen. Vasella war demnach der Top-Verdiener der Schweizer Wirtschaft, vor UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel mit 26,6 Mio. Franken.

swissinfo und Agenturen

Umsatz: 39,8 Mrd. Dollar (43,8 Mrd. Fr.)
Reingewinn: 11,968 Dollar (13,17 Mrd. Fr.)
Gewinn ohne Spartenverkäufe: 6,54 Mrd. Dollar (7,2 Mrd. Fr.)
Dividende: 1.60 Fr. pro Aktie

Novartis ging 1996 aus der Fusion der beiden Basler Pharmakonzerne Sandoz und Ciba hervor – eine der grössten Fusionen der Schweizer Wirtschaftsgeschichte.

Heute ist das Unternehmen weltweit führend in den Bereichen Medikamente und Impfstoffe. Hauptsitz ist Basel. Novartis ist an der Schweizer und New Yorker Börse kotiert.

2006 hat Novartis die Divison Nutrition an Nestlé verkauft, 2007 auch Gerber und Medical Nutrition.

Novartis gehört zu den weltweit grössten Anbietern von Generika.

Das Unternehmen ist in 140 Ländern tätig und beschäftigt knapp 100’000 Personen.

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