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Sabena-Streik verhindert Europa-Flüge

Über 40 Sabena-Flüge wurden gestrichen. Keystone

Mehrere tausend Sabena-Mitarbeitende haben am Mittwoch (08.08.) am Flughafen Brüssel ihre Arbeit niedergelegt. Sie verlangen mehr Informationen zum Stellenabbau, von dem sie aus der Zeitung erfuhren. In der Folge wurden fast alle Europa-Flüge gestrichen.

Laut Sabena-Sprecher Olivier Gillis legten um 08.00 Uhr die Arbeiter der Gepäck-Abfertigung die Arbeit nieder. Ihnen hätten sich Catering- und Reinigungspersonal angeschlossen.

Insgesamt streikten nach Agenturberichten mehrere Tausend Angestellte. Weiter blockierten Mitarbeitende bei Protestmärschen während des Tages mehrmals die Zufahrtsstrassen zum Brüsseler Flughafen.

Entlassungs-Pläne aus der Zeitung

Die Mitarbeitenden verlangten Informationen über den laut belgischen Zeitungsberichten offenbar zu Wochenbeginn vom Sabena-Verwaltungsrat beschlossenen Restrukturierungs-Plan.

Dieser soll die Streichung von 2’000 der bisher rund 12’000 Sabena-Stellen, die Einstellung von Flügen nach Washington und Tokio sowie den Verkauf von Sabena-Tochter-Gesellschaften und von Hotels vorsehen.

Die belgischen Gewerkschaften sollen erst am Donnerstag darüber informiert werden. Sabena gab unter Verweis auf gesetzliche Vorschriften keinen Kommentar zu den Berichten ab.

Über 80 Flüge gestrichen

Bis am Abend mussten über 80 Flüge wegen der Streikaktion abgesagt werden. Nur sieben Europa-Flüge nach Istanbul, Sofia, Athen, Sevilla, Malaga und Lissabon sowie nach Casablanca konnten ausgeführt werden. Die Passagiere mussten allerdings ihr Gepäck selber zum Flugzeug tragen.

Swissair immer noch Grossaktionärin

Die Restrukturierung erfolgt, nachdem die belgische Regierung und die Schweizer Swissair Group Mitte Juli einen Kompromiss über die Sabena ausgehandelt hatten; Belgien ist mit 50,5, die Swissair mit 49,5 Prozent an Sabena beteiligt.

Sabena erhält demnach eine Finanzspritze von 650 Mio. Franken verteilt auf zwei Jahre. Die selbst in der Finanzklemme steckende Swissair übernimmt davon 60% sowie neun von Sabena bestellte Airbusse. Dafür muss die Schweizer Fluglinie im Gegenzug ihre Beteiligung an den maroden Belgiern nicht wie ursprünglich vereinbart auf 85% aufstocken.

swissinfo und Agenturen

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