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Schweizer Börse erweitert SMI auf 30 Firmen

Wider Erwarten ist Christoph Blochers Ems Chemie weiterhin Bestandteil des SMI. Keystone

Die Schweizer Börse SWX hat ihren Blue Chip-Index SMI erweitert: Die Zahl der Firmen im Swiss Market Index (SMI) wurde um 5 auf 30 erhöht. Zugleich wurden die Kriterien für die Aufnahme und den Ausschluss von Firmen gelockert.

Wie die Schweizer Börse am Dienstag (11.07.) mitteilte, wurden Julius Bär, Kudelski, Richemont, Serono und Unaxis neu in den SMI aufgenommen. Damit steigt kein Unternehmen aus der obersten Liga ab. In Börsenkreisen war erwartet worden, dass Christoph Blochers Ems- Chemie aus dem SMI ausscheidet.

Breitere Basis

Ziel der Reglementsänderung ist es, das Börsenbarometer attraktiver zu gestalten und besser auf neue Anlegerverhalten abzustimmen, wie Cédric Donzé, Mitglied des Indexteams der Börse, auf Anfrage erklärte.

Der bislang von der Pharmabranche und den Banken geprägte Index erhalte durch die Aufnahme von neuen Technologiefirmen eine breitere Basis.

Anlageexperten hatten den bisherigen Index als zu einseitig kritisiert. Analysten zeigten sich denn auch zufrieden mit dem Entscheid der Börse. «Neben den globalen Werten wie Nestlé oder UBS, werden nun auch modischere Sektoren berücksichtigt» sagte Jean-Claude Ribi, der bei der Bank Pictet & Cie. für den Handel zuständig ist.

Zugleich werden nach Angaben Donzés dank den neuen Sektoren auch
die Risiken breiter abgesichert. In der neuen Zusammensetzung sei der SMI in qualitativer und quantitativer Hinsicht dem deutschen DAX und dem französischen CAC-40 vergleichbar.

Regeln grosszügig interpretiert

Um den Kreis der SMI-Firmen zu vergrössern, hat die Indexkommission auch die geänderten Kriterien grosszügig angewandt. So hat die Ems-Chemie nach Angaben Donzés das erforderliche minimale Handelsvolumen nur in einem der vier massgeblichen Quartale erfüllt. Weil Ems-Chef Blocher selber rund 60 Prozent der Aktien besitzt ist der öffentliche Handel beschränkt.

Eine Ausnahme wurde auch beim südafrikanisch kontrollierten Zuger Tabak- und Luxusgüter-Konzern Compagnie Financière Richemont gemacht. Weil die Aktie zugleich an der Börse von Johannesburg kotiert ist, erreichte sie die minimale Liquidität knapp nicht. Das Genfer Biotechnologie-Unternehmen Serono kam nur in den zwei letzten Quartalen auf ein genügendes Volumen im Aktienhandel.

Börsenkapitalisierung besonders gewichtet

In beiden Fällen ist laut Donzé die grosse Börsenkapitalisierung und der zunehmende Handel besonders gewichtet worden. Ohne Probleme erreichten dagegen die Zürcher Bank Julius Bär, sowie die beiden Technologiekonzerne Kudelski (Cheseaux) und Unaxis (ehemals Oerlikon Bührle) die Anforderungen.

Die insgesamt 29 Unternehmen des ab 2. Oktober gültigen SMI machen 83 Prozent der Marktkapitalisierung aller an der Börse kotierten Firmen aus. Der bisherige Index vertritt mit seinen 29 Firmen 78 Prozent der Börsenkapitalisierung, wie Donzé ausführte.

Die SMI-Neulinge legten im Börsenhandel vorerst zu. So gewannen Bär, Kudelski und Serono rund vier Prozent, fielen aber später wieder zurück. Richemont legten knapp ein halbes Prozent zu. Ems Chemie konnte sich um mehr als ein Prozent verbessern.

swissinfo und Agenturen

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