Schweizer Schulen erfolgreich ans Netz geschlossen

Innert fünf Jahren ist die Zahl der Schulen, die mit Internet arbeiten, von zwei Drittel auf über 95% gestiegen. Dies auch dank eines gemeinsamen Impulsprogramms von Bund, Kantonen und Wirtschaft.
Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses Projekts «Schule im Netz» soll nun an den Schulen vor allem die Kompetenz im Umgang mit der Informatik gefördert werden, sagt Wirtschaftsministerin Doris Leuthard.
Das von Bund, Kantonen und der Wirtschaft gemeinsam getragene Projekt «Schule im Netz» ist nach fünfjähriger Dauer abgeschlossen worden.
Die Beteiligten wollen auch künftig alles für die Integration von Informations- und Kommunikations-Technologien (ICT) an Schulen tun.
Bundesrätin Doris Leuthard, Isabelle Chassot, Präsidentin der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und Vertreter der Wirtschaft zogen am Freitag vor den Medien in Bern eine durchweg positive Bilanz des Projekts.
Im Laufe der fünf Jahre konnte die Zahl der Lernenden pro Schulcomputer von 12,8 auf 8,4 reduziert werden. Über eine Million Schüler profitieren nun vom Internet.
Der Marktwert der Leistungen der Wirtschaft beträgt rund 200 Mio. Franken. Drei Viertel davon entfiel auf das Swisscom-Projekt «Schulen ans Internet».
Parallel eine Millarde investiert
Während der Laufzeit von «Schule im Netz» haben Kantone und Gemeinden parallel dazu rund eine Milliarde Franken in ICT und Bildung investiert. Diese Investitionen sollen weitergehen, sagte die Freiburger Staatsrätin Chassot.
«Schule im Netz» sei ein wichtiges Impulsprogramm zum richtigen Zeitpunkt gewesen. Es sei mit der Intensivierung der kantonalen und kommunalen Anstrengungen im Bereich von ICT zusammengefallen und habe deren Integrationsprozess auf allen Stufen des Bildungssystems unterstützt.
Auch Bund und Swisscom machen weiter
Der Bund trug rund 35 Mio. Franken bei. Dieser Beitrag floss vor allem in die Aus- und Weiterbildung von mehreren Tausend Lehrpersonen zu Spezialisten und Anwendern. Für Bundesrätin Leuthard ist der Abschluss des Projekts «Schulen im Netz» noch nicht das Ende.
Sie versprach, die Informations- und Kommunikations-Technologien auch in Zukunft auf allen Bildungsstufen zu fördern. Sie wolle dazu beitragen, dass die ICT zum Alltag werde, sagte Leuthard. Die vorhandenen Technologien sollen auch effizient genutzt werden.
Auch die Swisscom zieht sich nach Abschluss des Projekts nicht zurück, nachdem sie fast alle Schweizer Schulen gratis ans Internet angeschlossen hat. Für den Unterhalt eines Jugend- und eines Informationsportals sowie der kantonalen Bildungsnetze leistet Swisscom auch weiterhin Arbeiten im Wert von 40 Mio. Franken jährlich.
swissinfo und Agenturen
Die Kompetenzen im schweizerischen Bildungswesen sind zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden aufgeteilt.
Auf nationaler Ebene gibt es kein Ministerium für Bildung und Erziehung. Die Hauptverantwortung liegt bei den Kantonen.
Die Kinder gehen zur Volksschule, die je nach Kanton 4 bis 6 Jahre dauert (Eintrittsalter nicht unter 6 Jahren).
Kantone und Gemeinden sind verantwortlich für Organisation und Finanzierung des Primarschulsektors.
Am 21. Mai 2006 haben Volk und Kantone die neuen Verfassungsartikel zur Bildung angenommen.
Die Kantone behalten ihre Souveränität im Ausbildungsbereich, müssen jedoch prinzipielle Bildungs-Parameter vereinheitlichen.
Die Initiative «Public Private Partnership – Schule im Netz» (PPP-SiN) verfolgt das Ziel, die Nutzung von Informations- und Kommunikations-Technologien an Primar- und Sekundarschulen zu fördern.
Die wichtigsten Projektträger sind die Kantone.
Der Bund unterstützt sie dabei finanziell, indem er Beiträge an Projekte der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen ausrichten kann.

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