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Swiss Re: Gewinn taucht nach Katastrophenjahr

Die "Katrina"-Schäden in den USA zogen Swiss Re hinunter. Keystone

Der Schweizer Rückversicherer-Riese Swiss Re hat im Katastrophenjahr 2005 einen Gewinneinbruch um 40% einstecken müssen.

Grund ist das beispiellose Katastrophenjahr 2005, das vor allem in den USA Rekordschäden anrichtete.

Der Rückversicherungs-Konzern Swiss Re musste 2005 aufgrund des teuersten Katastrophenjahrs in den USA einen Gewinneinbruch von 41% auf 1,45 Mrd. Franken hinnehmen. Das Prämienvolumen schrumpfte leicht auf 27,8 Mrd. Franken.

Swiss Re habe im vergangenen Jahr 3 Mrd. Franken zur Deckung von Schäden aus Naturkatastrophen aufwenden müssen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Im 2004 waren es 1,2 Mrd. gewesen.

Der Schaden-Kosten-Satz im Verhältnis zu den Prämien (Combined Ratio) belief sich auf 108,7% nach 98,4% im Vorjahr. Werte unter 100% würden zeigen, dass das Geschäft rentabel ist.

Kurs unter Druck

Die Aktien der Swiss Re gerieten nach Veröffentlichung der Jahreszahlen stark unter Druck. Vor dem Mittag sackten die Swiss Re um 3,99% auf 90.15 Franken ab, was den tiefsten Stand seit November bedeutet.

Wie bereits vorher bekannt gegeben, resultierte die hohe Belastung aus den Schäden der Hurrikane in den USA. Diese wüteten so schlimm wie noch nie zuvor.
Zu Buche schlug vor allem der Wirbelsturm “Katrina”, der im September 2005 ganze Städte und Landstriche in den Südstaaten der USA verwüstet hatte.

Die grössten Schäden waren in New Orleans zu verzeichnen, das nach Dammbrüchen wochenlang unter Wasser gestanden hatte. Allein der US-Bundesstaat Louisiana hatte rund 1300 Todesopfer zu beklagen.

Wesen der Rückversicherung

Die Rückversicherung ist die Versicherung der Versicherer. Rückversicherung bedeutet, dass der Erstversicherer einen Teil seiner Risiken mit dem entsprechenden Beitrags-/Prämienanteil an einen anderen Versicherer (Rückversicherer) überträgt.

Der Rückversicherer schafft sich wiederum einen Risikoausgleich, indem er die “Überrisiken” mehrerer Erstversicherer übernimmt.

swissinfo und Agenturen

Die Swiss Re-Gruppe wurde 1863 gegründet.

Im November 2005 übernahm sie die Mehrheit des Rückversicherungs-Geschäfts des US-Konzerns General Electric.

Im Februar 2006 hiessen die Swiss-Re-Aktionäre eine Erhöhung des Aktienkapitals zur Finanzierung dieser Mehrheitsbeteiligung gut.

Dank dieser Operation (im Wert von fast 9 Mrd. Fr.) löst Swiss Re die Münchner Rück als weltgrössten Rückversicherer ab.

Seit dem 1. Januar 2006 ist der 51-Jährige Jacques Aigrain neuer CEO.

2005 musste Swiss Re nach Katastrophen-Schäden in Rekordhöhe 3 Mrd. Fr. an Versicherungen bezahlen. Diese bezahlten 104 Milliarden an die Schäden.
2004 hatte die Schadensumme von Swiss Re 1,2 und diejenige der Versicherer 64 Mrd. Franken betragen.

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