Swissair-Aktie taucht weiter

Die Aktien der Swissair Group haben am Donnerstag (14.06.) an der Schweizer Börse weiter deutlich Terrain eingebüsst. Die von Swissair geführte französische AOM/Air Liberté wird die Bilanz nicht in dieser Woche deponieren.
Die Swissair-Aktie notierte bei Handelsschluss mit 104 Franken nur noch knapp über dem Jahrestief von 102 Franken, das am 17. April verzeichnet worden war. Das waren neuen Franken oder 8% weniger als am Vorabend. Swissair lag damit auf Platz zwei der Tagesverlierer. In den letzten sieben Tagen hat der Titel insgesamt 27% verloren.
Lufthansa drückt die Swissair-Aktie
Die ungelösten Probleme in Frankreich und Belgien drückten nach wie vor auf den Kurs, sagte Patrik Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank. Eine Gewinnwarnung der deutschen Lufthansa belastet den Swissair-Aktienkurs zusätzlich.
Die Lufthansa hatte ihre Gewinnprognose wegen der Lohnerhöhungen bei den Piloten und der nachlassenden Weltkonjunktur gesenkt. Operativ werde die Gesellschaft mindestens ein Viertel weniger verdienen als im Vorjahr, hiess es.
Die Meldung der Lufthansa zeige, wie stark sich das Umfeld in der Luftfahrt-Industrie verschlechtert habe, sagte Schwendimann. Das mache es für die Swissair umso schwerer, ihre Restrukturierung und die geplanten Firmenverkäufe rasch durchzuziehen.
AOM/Air Liberté-Geld reicht noch einige Tage
Die Geschäftsleitung der Fluglinie versicherte, man sei noch liquid bis zum 28. Juni. Es würden noch 17 Mio. Franken (70 Mio. FF) fehlen, um die Juni-Löhne zu bezahlen.
So stelle sich die Frage nach der Bilanz-Deponierung noch nicht. Allgemein wird die Mehrheitsaktionärin, die französische Marine-Wendel für die festgefahrene Situation verantwortlich gemacht. Diese weigert sich kategorisch, den Sanierungsplan zu unterstützen. Die Swissair Group hatte sich bereit erklärt, rund zwei Drittel des 700 Mio. Franken (3 Mrd. FF) teuren Sanierung zu übernehmen.
swissinfo und Agenturen

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