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Verhaltener Start bei Versteigerung der UMTS- Lizenzen in Deutschland

Der Schweizer Telekommunikationskonzern nimmt "via" debitel an der Auktion in Deutschland teil. Keystone

Der milliardenschwere Poker um die deutschen Mobilfunklizenzen der dritten Generation (UMTS) hat am Montag (31.07.) zurückhaltend begonnen. In der Schweiz soll die Auktion der entsprechenden Lizenzen im November durchgeführt werden.

Die Versteigerung der zwölf Frequenzblöcke gehe langsam voran, sagte der Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Klaus-Dieter Scheurle, in Mainz. Es sei daher wahrscheinlich mit einer längeren Dauer der Auktion zu rechnen.

Die Wettbewerber versuchten offenbar, «nur das Nötigste» zu bieten, sagte Scheurle. Damit sei eine ähnliche Strategie zu beobachten wie bei der eine Woche zuvor zu Ende gegangenen UMTS- Auktion in den Niederlanden. Dort nahm die Regierung nach zweieinhalbwöchiger Versteigerung mit 5,2 Mrd. Mark nur ein Drittel des erhofften Betrages ein.

Scheurle betonte aber, die Strategie der in Mainz antretenden Firmen könne sich jederzeit ändern. Bei der Versteigerung von fünf Lizenzen in Grossbritannien waren Ende April Erlöse von 75 Mrd. Mark zusammengekommen.

Nur MobiCom über einer Milliarde

Am Montagmorgen war die Auktion der deutschen Frequenzblöcke zunächst mit fast zweistündiger Verspätung gestartet, weil die Bieter nicht bereit waren und es offenbar technische Probleme gab. Mit zwei Offerten über je 501 Mio. Mark liess MobilCom in der ersten Runde dann die Konkurrenz weit hinter sich und durchbrach als einzige die Gebotsschwelle von einer Mrd. Mark.

Das nächsthöchste Gebot für insgesamt drei Funkfrequenzblöcke lag bei je 150 Mio. DM und wurde von Mannesmann/Vodafone abgegeben. Auch alle anderen beteiligten Bieter gaben in der siebten Versteigerungsrunde ein Höchstgebot für mindestens einen Block ab. Das Mindestgebot für einen Frequenzblock lag bei 121 Mio. Mark.

Auch Swisscom beteiligt

Zu den Bietern gehört auch debitel/Swisscom. Das deutsch- schweizerische Gespann will eine Lizenz, aber nicht um jeden Preis, wie Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus am Montag auf sda-Anfrage sagte.

Um eine Lizenz im neuen Mobilfunkstandard UMTS zu erhalten, muss ein Unternehmen mindestens zwei Blöcke ersteigern. Maximal dürfen drei Blöcke ersteigert werden. Die vorliegenden Höchstgebote sind nur Zwischenergebnisse, da T-Mobil, E-Plus Hutchison, Viag Interkom und debitel/Swisscom und nur für einen Block Höchstbieter sind und daher in den folgenden Runden nachlegen werden.

Es wird damit gerechnet, dass vor allem die Marktführer Mannesmann und T-Mobil drei Blöcke anstreben. Bei der grössten Auktion in der deutschen Industriegeschichte können je nach Bieterverhalten vier bis sechs Unternehmen erfolgreich sein. Die Unternehmen entscheiden durch ihr Bieterverhalten selbst, ob es vier, fünf oder sechs Lizenzen geben wird.

Zweistelliger Milliardenbetrag

Experten gehen davon aus, dass am Ende der Versteigerung ein zweistelliger Milliardenbetrag steht, der dem deutschen Staat zufliessen wird.

Die Auktion endet, wenn kein neues Höchstgebot für einen der zwölf Blöcke vorgelegt wird. Es wird damit gerechnet, dass das Wettbieten sich über mehrere Tage, wenn nicht gar Wochen hinziehen wird

Mit dem neuen Mobilfunkstandard UMTS können Kunden ab 2002 mit hoher Geschwindigkeit Daten per Handy übertragen und im Internet surfen.

Versteigerung in der Schweiz ab November

In der Schweiz werden insgesamt 4 UMTS-Lizenzen vergeben. Die Versteigerung der Lizenzen wird vorraussichtlich im November durchgeführt. Beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) haben insgesamt zehn Bewerber ihr Dossier für die Versteigerung der dritten Mobilfunkgeneration eingereicht.

Ende August dürfte bekannt werden, welche Bewerber definitiv zur Auktion zugelassen werden.

Anforderungen an die Bewerber

Die Bewerber werden nur zur Auktion zugelassen, wenn ihre Eingaben bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So müssen die Kandidaten unter anderem nachweisen, dass durch die Erteilung einer Konzession der wirksame Wettbewerb nicht beeinträchtigt wird.

Weiter muss aus den Unterlagen hervorgehen, dass die Interessenten in der Lage sind, ihr Projekt in finanzieller, wirtschaftlicher und technischer Hinsicht erfolgreich abzuschliessen und die geltenden Gesetze sowie die Konzession einzuhalten.

Im speziellen müssen die Bewerber beweisen, dass sie die strengen Auflagen der Koordinations- und Mitbenutzungspflicht der Standorte einhalten werden.

swissinfo und Agenturen

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