Fussgänger sollen Zürcher Rosengartenstrasse überqueren können
Das Stadtzürcher Parlament hat sich am Mittwoch für zwei Fussgängerstreifen über die Rosengartenstrasse ausgesprochen. Die vielbefahrene Hauptachse soll für Busse, Velos und den Fussverkehr angenehmer gestaltet werden.
(Keystone-SDA) Zwischen Bucheggplatz und Hardbrücke plant die Stadt Zürich zwei Fussgängerstreifen mit Ampeln, von denen auch Velos profitieren sollen. Zusätzlich werden Busse priorisiert. Kosten soll das Vorhaben rund 3,5 Millionen Franken.
SVP und FDP forderten an der Sitzung vom Mittwoch eine bessere Gestaltung der Unterführungen und den Verzicht auf Fussgängerstreifen. «Ihr wollt nur Autofahrer schikanieren», sagte Stephan Iten (SVP) an die Ratslinke gewandt.
Martina Zürcher (FDP) kritisierte die Gestaltung, bei der Fussgänger eine vierspurige Strasse ohne Mittelinsel überqueren müssen. Das Projekt sei «ideologisch», fanden die Bürgerlichen. Die Neugestaltung werde nur noch mehr Stau bringen, meinte Iten.
Keine «Rennbahn» mehr
Die Fussgängerstreifen lägen an Schulwegen, sagte Anna Graff (SP), für Fussgängerinnen und Velofahrer würde der Weg sicherer. Die Busse seien zudem wegen Stau heute regelmässig verspätet. Der Ausbau der Unterführungen wäre aufwändig und nicht sofort umsetzbar, hiess es von der linken Seite.
Markus Knauss (Grüne) fand: «Verkehr muss stadtverträglich sein.» Dafür brauche es keine «Rennbahn» mehr. «Die Rosengartenstrasse ist eine Problemstrasse» sagte Sandra Gallizzi (EVP). Sie meinte, die Massnahmen würden die Trennung des Quartiers etwas reduzieren.
Der Gemeinderat sprach sich mit 80 zu 40 Stimmen für die Fussgängerstreifen und Ampeln aus. Der Baustart ist für Sommer 2026 vorgesehen.
Temporeduktion ist blockiert
Auf der Rosengartenstrasse und der Bucheggstrasse sind täglich 55’000 Fahrzeuge unterwegs. Der Stadtrat würde gerne Tempo 30 einführen. Doch die Kantonspolizei wehrt sich dagegen, weil die Reduktion Auswirkungen auf den Verkehr ausserhalb der Stadt haben könne. Der Fall ist noch an den Gerichten hängig.
Ein Grossprojekt des Kantons mit Tunnel und neuen Tramlinien scheiterte 2020 deutlich an der Urne. Besonders hoch war die Ablehnung in der Stadt Zürich.