
Gaddafis Tod beflügelt Opposition in Syrien
(Keystone-SDA) Der Tod des gestürzten libyschen Machthabers Muammar Gaddafi hat die Opposition in Syrien beflügelt. An den Demonstrationen nach den Freitagsgebeten beteiligten sich nach Angaben von Oppositionellen und Bewohnern mehr Menschen als sonst.
Allerdings seien auch die Sicherheitskräfte von Präsident Baschar al-Assad stärker präsent gewesen. Sie töteten nach Angaben von Oppositionellen vor allem in den Städten Homs und Hama mehr als 20 Menschen.
Auf den Tod Gaddafis spielten den Angaben zufolge auch die Spruchbänder und Parolen der Demonstranten an. «Gaddafi ist erledigt. Baschar, jetzt bist Du dran», hätten Demonstranten in Maaret Al-Numaan im Nordwesten Syriens gerufen.
In Hula nördlich von Homs hätten die Menschen alte syrische Flaggen geschwenkt. Auf Spruchbändern hiess es laut Videoaufnahmen über den ausgebildeten Augenarzt Assad: «Doktor, Du bist der Nächste.»
Unter Assad und Gaddafi haben beide Länder eng zusammengearbeitet. Und nach der Entmachtung Gaddafis gestattete Assad, dass eine syrische Sendestation Botschaften des flüchtigen Libyers ausstrahlte.
Auf der anderen Seite fühlen sich die Oppositionsbewegungen beider Länder durch den gemeinsamen Kampf zusammengeschweisst. So erkannte der libysche Übergangsrat als erste und einstige Institution der Welt, ihr syrisches Gegenstück als einzig legitime Vertretung des Volkes an.