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Gefahrenkarten für die Schweiz

Bei der Unwetter-Katastrophe von Gondo starben 13 Menschen. Keystone Archive

Um die Gefahr von Naturkatastrophen künftig besser abschätzen zu können, müssen für die ganze Schweiz Gefahrenkarten und Gefahren-Beurteilungen erstellt werden.

Das ist eine der zentralen Schlussfolgerungen, die der Bund bei der Beurteilung der Unwetter-Katastrophen in Gondo und im Tessin im Oktober 2000 zieht. 16 Menschen kamen damals ums Leben. Der Sachschaden belief sich auf 670 Mio. Franken.

Weitere Massnahmen notwendig

Das Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG) und die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL stellten in Bern die Ergebnisse einer Analyse dieser Ereignisse vor.

Die in den letzten Jahren ergriffenen Massnahmen wie verbesserte meteorologische und hydrologische Vorhersagen hätten noch grössere Schäden verhindert. Es seien aber weitere Vorkehrungen nötig, so etwa eine vertiefte Gefahrenbeurteilung, ein Ausbau des Warn- und Alarmierungswesens sowie eine verbesserte Bewirtschaftung des Geschiebes und der Murgänge.

Restrisiko bleibt

Die Analyse zeigt, dass viele Schäden an Orten auftraten, die als Schwachstellen bekannt waren, aber auch an Orten, wo nicht damit gerechnet wurde. Gerade hier wären laut den Experten Gefahrenkarten sinnvoll gewesen.

Aber auch bei besten Vorkehrungen – ein Restrisiko bleibt. Es sei “der Preis, den wir für das Leben vor allem im Alpenraum, aber auch in der übrigen Schweiz, bezahlen müssen”, schreibt das BWG. Es gehe darum, diesen Preis zu minimieren und gerecht aufzuteilen.

Aufgabe der Kantone

Das Erstellen von Gefahrenkarten ist Aufgabe der Kantone. Diese werden vom Bund mit Subventionen von bis zu 70 Prozent unterstützt. Allein auf das Wallis kommen durch die Erstellung von Gefahrenkarten und die Realisierung weiterer Massnahmen – wie die dritte Rhonekorrektion – Kosten von mindestens 600 Mio. Franken zu.

swissinfo und Agenturen

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