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Nicht zugelassene Medikamente an Patienten getestet

Eine Studie der Universität Bern beleuchtet ein düsteres Kapitel der Schweizer Medizingeschichte: Bis in die 1980er-Jahre wurden an der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel teils noch nicht zugelassene Medikamente getestet. Die Patienten wussten nichts davon.

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Die Tests begannen 1953, eingesetzt wurden mindestens 60 Substanzen, 33 davon trugen noch keinen potenziellen Handelsnamen und waren nicht zugelassen. Laut Studienverfasser dürfte es dabei zu einer engen Kooperation mit der Pharma-Industrie gekommen sein, mangels Quellenzugang könne diese aber nicht im Detail beleuchtet werden.

Laut Studie wurde mit der Dosierung experimentiert. Auch hätten einzelne Versuche aufgrund der Nebenwirkungen abgebrochen werden müssen. Betroffen von den Versuchen waren demnach deutlich mehr als 1000 Personen.

Die Versuche fanden im juristischen Graubereich statt, denn bis 1970 gab es keine Regelung. In Auftrag gab die Studie die Psychiatrische Universitätsklinik Basel selbst. Sie ist nicht die einzige Klinik, die solche Versuche zuliess, auch an anderen Schweizer Kliniken wurden in den letzten Jahren ähnliche Fälle publik.

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