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«Einst war die Schweiz von Feinden umzingelt, heute von Freunden»

Knapp 550 Kilometer: Die Distanz von der Schweizer Grenze in Basel nach Aachen in Deutschland reicht, dass dortige Auslandschweizer ihr Ursprungsland aus europäischer Perspektive sehen – nämlich am liebsten als Mitglied der EU.


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Dies trifft zumindest auf die Ü60-Fraktion zu, die am Podiumsgespräch teilnahmen, das swissinfo.ch im Rahmen von #SWIontourExterner Link in der deutschen Universitätsstadt mit ihren rund 100’000 Studierenden  organisierte (siehe auch Box am Schluss). 

Überraschenderweise waren es die beiden jüngeren Mitglieder der Auslandschweizer Community Aachen, die für eine unabhängige Schweiz plädierten.

In einem Talk haben wir Mitte Juni fünf Mitgliedern des Schweizer-Clubs Aachen Externer Linkden Puls genommen. Zu Themen, welche die Schweizer Parlamentswahlen von kommendem Oktober prägen. Die Debatte zu sechs Themen haben wir in separaten Videos festgehalten.

Die Teilnehmenden der Runde sind (von links):

Bernhard Lüscher, 63, Professor für Molekularbiologie; Wolfgang Rüsges, 78, ehemals Unternehmer; Simon Kuhn, 28, IT-Fachmann; Renat Künzi, Gesprächsleiter, swissinfo.ch; Astrid Arnold, 39, Sekretärin; Franz Hiss, 78, ehemals Hochschuldozent für Sozialwissenschaft und Unternehmer.

Location war das Marschiertor, Stadttor und Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert. Heute beherbergt das mächtige Gemäuer den «Oecher Penn», den ältesten – und erlauchtesten – Karnevalsverein der Stadt.

Erstes Thema: E-Voting

Praktisch im Handling und schnell: Die elektronische Stimmabgabe wird von allen geschätzt. Wenn da bloss keine Sicherheitsprobleme wären.

Eidgenössische Abstimmungen: Abstimmungsthemen besser verstehen, informiert abstimmen und einfach auf die Ergebnisse und Analysen der Abstimmung zugreifen. Abonnieren Sie unseren Newsletter.


Zweites Thema: Schweizer Parlamentswahlen 2019

Ja, sie sind wichtig. Auch Franz Rüsges wird wählen. Aber er vermisst in den Schweizer Medien inkl. swissinfo.ch konkret einen Service: die Positionen der Parteien in den wichtigsten Themen auf einen Blick.

Der Parteienkompass von smartvoteExterner Link bietet genau dies. Klicken Sie auf eine Partei und Sie sehen die «Spinnennetze». Einschränkung: Aktuell sind die Positionen noch von den Wahlen 2015. Das Update mit den aktuellen Spinnennetz-Grafiken für die Wahlen vom Oktober kommt gemäss smartvote ab Mitte/Ende August.


Drittes Thema: Die Schweiz und die EU

Wo liegt der Platz der Schweiz im Vereinten Europa? Überraschung Überraschung: Die Älteren votierten klar für eine starke Anbindung resp. den Beitritt. Die Schweiz sei heute nicht mehr von Feinden umzingelt, sondern von Freunden, sagte Franz Hiss. Simon Kuhn dagegen trägt sich mit dem Gedanken, die EU-Bürgerschaft abzugeben und nur noch Schweizer Staatsbürger zu sein.


Viertes Thema: Fixer Sitz für die Fünfte Schweiz im Parlament?

Tim Guldimann, der ehemalige Botschafter in Berlin, war der erste Auslandschweizer, der den Sprung in den Nationalrat geschafft hatte. Seit seinem Rücktritt im März 2018 ist die Fünfte Schweiz, immerhin rund 10% stark, wieder ohne Vertretung unter der Bundeshauskuppel. Zersplitterung vs. Bündelung der Kräfte und Interessen: Ob ein garantierter Sitz sinnvoll wäre, darüber gingen die Meinungen weit auseinander.


Fünftes Thema: direkte Demokratie Schweiz als Inspiration für EU-Länder? 

Die Wahlen ins EU-Parlament haben es gezeigt: Die Demokratien in den EU-Ländern haben gewaltige Probleme. Ein Hauptkritikpunkt: Die bisherigen Volks- oder Systemparteien – Konservative/Christdemokraten und Sozialdemokraten – politisieren an den Sorgen und Nöten der Menschen vorbei und es öffnet sich ein Graben zwischen Politik und Bevölkerung. Dafür wurden sie an den Urnen abgestraft. Hat die Schweiz Vorbildcharakter, wenn hier die Menschen viermal pro Jahr über Volksinitiativen abstimmen und so die politische Agenda mitprägen können?


Schlussrunde: Zwei Punkte, wo die Schweiz besser werden muss

Mutigerer und wirksamerer Kampf gegen CO2-Emissionen zum Schutz des Klimas, weil sich dies die Schweiz als reiches Land leisten kann – im Gegensatz zu vielen Entwicklungsländern. Oder eine noch konsequentere Compliance für die Schweizer Banken, damit der Ruf des Finanzplatzes Schweiz wieder besser wird.

Dies zwei der Forderungen und Inputs an das Heimatland Schweiz. Astrid Arnold hat für einen Schlusspunkt gesorgt, den sich die Schweizer Regierung – und auch alle Nicht-Regierenden – nicht entgehen lassen sollten.


Entdecken Sie die Reise von #SWIonTour nach Aachen auf unserer Instagram-SeiteExterner Link


Ein Schweizer Blick auf die Eidgenössischen Wahlen in sechs Ländern!

Vor den Eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober 2019 trifft swissinfo.ch Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in sechs verschiedenen Ländern.

Wir wollen den Puls der Fünften Schweiz fühlen, ihre Ansprüche und besonderen Bedürfnisse erfahren. Journalisten besuchen Schweizer Vereine und Clubs in Deutschland, Frankreich, Italien, Brasilien, Argentinien und den USA.

Podiumsdiskussionen, Porträts und Interviews in verschiedenen Sprachen finden Sie auf swissinfo.ch. Um die Aktion live zu verfolgen, verwenden Sie die Hashtags #SWIontour und #WeAreSwissAbroad auf InstagramExterner Link, FacebookExterner Link und TwitterExterner Link.

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