Gewitterfront hinterlässt Verletzte und unterbrochene Bahnlinien
(Keystone-SDA) Im Laufe des Mittwochnachmittags hat eine Kaltfront aus Westen die Schweiz erreicht. Die Front mit teils heftigem Regen und starken Gewittern beeinträchtigte den Zugverkehr und hat lokal zu überfluteten Kellern geführt.
Im Baselbiet meldete die Polizei Dutzende von überschwemmten Kellern sowie Äste und Bäume auf den Strassen. Auf der oberen Hauensteinstrasse in Hölstein wurde ein Velofahrer von einem herunterfallenden Ast getroffen und verletzt.
Sintflutartiger Regen überschwemmte in der Region Rheinfelden (D) Strassen und Unterführungen, wie die Polizeidirektion Lörrach mitteilte. Rund 50 Keller seien vollgelaufen, vereinzelt hätten Strassen gesperrt werden müssen. Ein einstürzendes Silo verletzte eine Frau schwer.
In Glattbrugg ZH stürzte ein Arbeiter von einem Gerüst und zog sich dabei Verletzungen zu. Bei der Zürcher Kantonspolizei gingen rund 50 Schadensmeldungen ein. Bäume wurden entwurzelt, Äste abgeknickt und Bauabschrankungen weggefegt. Auch im Kanton Schaffhausen richtete das Unwetter Schäden an.
Die Gewitterfront ging einher mit starken Winden. Wie MeteoNews mitteilte, wurde am Nachmittag die stärkste Windböe am Fuss des Fricktales im Kanton Aargau in Eiken gemessen. Sie fegte mit knapp 120 km/h über das Dorf. In Neuenburg und am Flughafen Zürich gab es Windspitzen um 100 km/h.
Einkaufswägeli auf Geleise
Der SBB und der BLS machte die Front zu schaffen. Beeinträchtigt wurde jedoch mehrheitlich der Regionalverkehr, wie SBB-Sprecher Reto Kormann auf Anfrage sagte.
Einzig in Dietikon ZH musste ein Intercity Bern-Zürich evakuiert werden, weil er auf einen Einkaufswagen auffuhr, welcher vom Wind auf die Geleise geweht worden war. Die Reisenden mussten auf andere Züge umsteigen und Verspätung von mindestens einer Stunde in Kauf nehmen, erklärte Kormann.
Im Feierabendverkehr beeinträchtigte «aufgrund der Wetterkapriolen» kurzzeitig eine Fahrleitungsstörung in Bern-Wankdorf den Zugverkehr auf der Berner-Oberland-Achse. S-Bahn-Reisende mussten teils in Busse umsteigen.