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Höchste Alarmstufe jetzt auch in Frankfurt an der Oder

(Keystone-SDA) Frankfurt/Oder – Die Hochwasserwelle der Oder hat in weiten Teilen Brandenburgs ihren voraussichtlichen Höchststand erreicht. Auf insgesamt 47 Flusskilometern zwischen dem Oderübertritt von Polen nach Deutschland und der Stadt Frankfurt galt die höchste Alarmstufe vier.
Das teilte das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt an der Oder mit. Akute Überflutungsgefahr bestehe in der Grenzstadt zu Polen nicht, sagte ein Stadtsprecher. Dennoch stünden einige Strassenzüge bereits seit der Nacht unter Wasser.
Die Stadtverwaltung hatte bereits Mitte vergangener Woche unter anderem Spundwände aus Aluminium aufgebaut, um die Deiche zu erhöhen. Ausserdem liegen tausende Sandsäcke bereit.
Zwar sanken vom Morgen an im südlichen Brandenburg die ersten Pegelstände wieder, die Wassermassen drängten aber unvermindert stark gegen die Deiche. Der Präsident des Landesumweltamts, Matthias Freude, rechnet damit, dass die Pegelstände in den nächsten zwei Tagen kaum sinken.
In der Nähe von Ratzdorf wurde in der Nacht ein erster Deichschaden entdeckt. Nach Angaben des Innenministeriums wurde der Riss noch am Vormittag mit Sandsäcken und Reisig gesichert.
Bei Schwedt nördlich von Frankfurt wurde am Nachmittag ein rund 1700 Hektar grosser Polder geflutet, um Druck von den Deichen zu nehmen. Am Abend sollten die Wassermassen auf ein zweites Areal weiterströmen, sagte die Sprecherin des Landesumweltamts, Frauke Zelt. Insgesamt sei die Auslauffläche rund 4500 Hektar gross.
Bei Slubice, der polnischen Nachbarstadt Frankfurts, wurden zwei Dörfer evakuiert. Schulen und Kindertagesstätten blieben geschlossen. Zunächst hielten die Deiche auch dort. Die Stadtbrücke, die Frankfurt mit Slubice verbindet, sollte zunächst nicht geschlossen werden.
Das Oder-Hochwasser, das in Polen bereits 20 Menschenleben forderte und zu erheblichen Schäden führte, hatte Deutschland am Donnerstag erreicht. Im Landkreis Oder-Spree gilt Stufe 4 bereits seit Mitte der Woche.
Das Landesumweltamt erwartet nun, dass sich der Scheitel der Hochwasserwelle nach Norden bewegt.

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