Jurassische Regierungsrätin pfeift Valentin Zuber zurück
Die jurassische Regierungsrätin Nathalie Barthoulot hat am Mittwoch im Parlament eine Aussage ihres Nachfolgers Valentin Zuber zur Berner Gemeinde Belprahon kritisiert. "Die Jurafrage ist institutionell abgeschlossen", sagte die Sozialdemokratin.
(Keystone-SDA) «Die Äusserungen eines künftigen Regierungsmitglieds könnten zu Verwirrung geführt haben», erklärte Barthoulot als Antwort auf eine Anfrage der Parlamentarierin Sandra Nobs (FDP). «Er hätte vielleicht von seiner Pflicht zur Zurückhaltung Gebrauch machen sollen», fügte sie an, ohne den Namen Zubers zu nennen.
Der künftige SP-Regierungsrat Zuber war zuvor in einer Sendung des Westschweizer Fernsehens RTS zu Gast. Dort vertrat er die Position, dass die Bürgerinnen und Bürger von Belprahon nicht in angemessener Weise über ihre Zugehörigkeit entscheiden konnten: Die an Moutier angrenzende Gemeinde stimmte 2017 ganz knapp für den Verbleib im Kanton Bern. Damals war der Kantonswechsel Moutiers wegen verschiedenen Einsprachen allerdings noch ungewiss.
Er bleibe dabei, dass die Situation von Belprahon «ein Dorn im Auge ist, der alle stört und der alle jahrzehntelang stören wird», sagte Zuber. Später präzisierte er seine Aussage und erklärte, er habe lediglich die Fakten in Erinnerung gerufen und sich als Bürger geäussert.
Die bernjurassische SVP war über die Äusserungen Zubers verärgert und beschuldigte ihn, «auf unverantwortliche Weise den Jura-Konflikt neu zu entfachen». Ihrer Meinung nach habe Zuber angedeutet, dass der institutionelle Fall von Belprahon nicht geregelt sei.
Regierungsrätin Barthoulot erinnerte daran, dass sich die Kantone Bern und Jura im Rahmen des Kantonswechsels Moutiers dazu verpflichteten, ihre Grenzen zu respektieren.
Valentin Zuber ist Gemeinderat in der bis Ende Jahr noch bernischen Stadt Moutier. An den jurassischen Wahlen von Anfang Monat wurde er in die Kantonsregierung gewählt.