Kanton Wallis unterstützt Gemeinden bei Unwetterschäden
Der Kanton Wallis beziffert die im Sommer 2024 entstandenen Unwetterschäden auf fast 200 Millionen Franken. Ein Teil der auf die Gemeinden entfallenden 35 Millionen Franken will die Regierung nun vorschiessen oder übernehmen.
(Keystone-SDA) Rund 11 Millionen Franken wird der Kanton zinslos vorfinanzieren, wie der Staatsrat am Freitag mitteilte. Dieser Betrag entspricht 30 Prozent der Gesamtkosten, die auf die Gemeinden entfallen. Geht es nach der Regierung, soll der Kanton diesen Anteil vollständig übernehmen. Darüber entscheiden wird aber das Kantonsparlament, der Grosse Rat.
Weiter haben Kanton und Hilfsorganisationen laut Mitteilung beschlossen, die Frist für die Einreichung von Unterstützungsgesuchen bis Ende Jahr zu verlängern. Diese Verlängerung soll den geschädigten Privatpersonen und Kleinunternehmen mehr Zeit geben, um ihre Unterlagen vorzubereiten.
Kanton trägt die Hälfte
Unabhängig von diesen Vorhaben beteiligt sich der Kanton hälftig an den subventionsberechtigten Unwetterschäden von 200 Millionen Franken, wie es weiter hiess. Der Bund wiederum übernimmt 80 Millionen Franken und somit 40 Prozent der Gesamtsumme, die für Sofortmassnahmen eingesetzt wurde.
Die übrigen zehn Prozent entfallen auf die Gemeinden. Dazu kommen 15 Millionen Franken, die nicht subventionsberechtigt und somit ebenfalls grundsätzlich von den Gemeinden zu tragen sind. Das betreffe zum Beispiel Gemeindestrassen, Spiel- und Sportplätze sowie Reparaturen von Rohrbrüchen.
Die grössten Schäden betreffen laut Kanton die Rhone mit einem Gesamtbetrag von 75,7 Millionen Franken sowie die Seitengewässer mit 63,9 Millionen Franken. Strassen waren mit 45,7 Millionen Franken betroffen, die Landwirtschaft mit 7,9 Millionen Franken und die Wälder mit 2,6 Millionen Franken.
Im Sommer 2024 hatten schwere Unwetter den Kanton Wallis heimgesucht. In Siders und Chippis überschwemmte die Rhone grossräumig ein Industriegebiet. Auch in mehreren Seitentälern der Rhone traten Flüsse und Wildbäche über die Ufer.