
Keine Überlebenden bei Flugzeugabsturz in Kuba
(Keystone-SDA) Havanna – Beim Absturz eines Passagierflugzeugs sind in Kuba alle 68 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Die zweimotorige Turboprop-Maschine vom Typ ATR-72-212 war auf einem Inlandsflug von der im Osten gelegenen Stadt Santiago de Cuba in die Hauptstadt Havanna.
Die Ursache des Absturzes war zunächst nicht bekannt. Es wurde vermutet, dass Ausläufer des in der Karibik tobenden Wirbelsturms «Tomás» eine Rolle gespielt haben könnten. An Bord des Flugzeugs der staatlichen kubanischen Gesellschaft AeroCaribbean befanden sich 61 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder.
Unter den Opfern waren laut Passagierliste 40 Kubaner, neun Argentinier, sieben Mexikaner, drei Niederländer, zwei Deutsche und je ein Bürger aus Frankreich, Italien, Spanien, Venezuela und Japan. Österreicher waren entgegen ersten Meldungen wahrscheinlich nicht an Bord, sondern vermutlich zwei Australier.
Schwer zugängliche Bergregion
Die Maschine mit der Flugnummer 883 war am Donnerstagnachmittag in der Nähe des kleinen Ortes Guasimal in der Provinz Sancti Spiritus, rund 360 Kilometer östlich von Havanna, auf die Erde gestürzt. Der Pilot hatte kurz vor dem Absturz um 17.42 Uhr (Ortszeit) noch einen Notruf abschicken können, danach riss der Funkkontakt ab.
Augenzeugen berichteten, die Maschine habe einige abrupte Schwenker gemacht und sei dann abgestürzt. Beim Aufprall ging das Flugzeug in Flammen auf. Auf Bildern war das brennende Wrack der Maschine zu sehen. Das Unglück ereignete sich in einer schwer zugänglichen Bergregion in der Nähe von Kubas grösstem Stausee Zaza.
Die Bergungsmannschaften bahnten sich mit einem Bagger den Weg zur Absturzstelle. Rettungskräfte vor Ort bargen die ersten Leichen, wie die Zeitung «Escambray» berichtete.
Durchzug des Sturms «Tomás»
Die Unglücksmaschine war am Donnerstag eine der letzten, die Santiago de Cuba vor dem Eintreffen des Tropensturms «Tomás» verliessen, der östlich an Kuba vorbeiziehen sollte. Staatliche Medien hatten berichtet, alle Flüge und Zugverbindungen nach Santiago de Cuba würden eingestellt, bis «Tomás» vorüber sei.
Der Flug verbindet zweimal wöchentlich die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince mit Havanna, in Santiago de Cuba gibt es einen Zwischenstopp. Die 1982 gegründete AeroCaribbean gehört der staatlichen kubanischen Fluggesellschaft Cubana de Aviación.