Knapp 1000 Bauarbeiter demonstrieren lautstark in Basel
In den beiden Basel und im Kanton Aargau haben am Freitag zahlreiche Bauarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Fast 1000 Beschäftigte des Bausektors haben in Basel lautstark für einen neuen Landesmantelvertrag demonstriert. Laut dem Baumeisterverband kam es zu Ausschreitungen.
(Keystone-SDA) Die Protestierenden versammelten sich im De-Wette-Park und zogen um 11.15 Uhr mit zahlreichen Trillerpfeifen und lauter Musik via Bankverein und Marktplatz zum Theodorskirchplatz ins Kleinbasel. «Mehr Lohn, Respekt und Solidarität» oder «Respekt für unsere Arbeit» stand auf den Transparenten.
Der lautstarke und in roten Rauchschwaden gehüllte Demonstrationszug zog in der Basler Innenstadt viel Aufmerksamkeit auf sich. Immer wieder gab es Solidaritätsbekundungen von Passantinnen und Passanten für die Bauarbeiter.
Grund für die Kundgebung: In diesem Jahr läuft der Landesmantelvertrag der rund 80’000 Bauarbeitenden aus. Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und dem Baumeisterverband ging Ende Oktober ergebnislos zu Ende.
Branchenstreik ein Thema
Besonders auf den Nägeln brennen den Beschäftigten gemäss den Gewerkschaften Unia und Syna die langen Arbeitszeiten und die Anfahrtszeiten von der Firma auf die Baustellen.
Mit Protesten und Arbeitsniederlegungen in allen Landesteilen machen die Gewerkschaften und die Bauarbeiter derzeit auf ihre Anliegen aufmerksam. Den ersten Protesttag gab es am 20. Oktober im Tessin, in Lausanne legten Anfang Woche rund 7000 Bauarbeiter ihre Arbeit nieder.
Sollte der auslaufende Landesmantelvertrag nicht erneuert werden, drohen die beiden Gewerkschaften mit einem Branchenstreik.
Baumeisterverband meldet Sachbeschädigungen
Nach der Kundgebung teilten der Baumeisterverband der Region Basel und der Schweizerische Baumeisterverband mit, dass es im Rahmen des Streiks auf einer Baustelle in Basel zu Ausschreitungen gekommen sei. Mehrheitlich vermummte Personen seien mit fünf Bussen vorgefahren und hätten gewaltsam das Baugelände gestürmt.
Dabei sei es zu Übergriffen mit Körperverletzungen gekommen, heisst es weiter. Es seien auch Sprayereien und Sachbeschädigungen an Fahrzeugen und Baumaschinen verübt worden.
Gemäss Mitteilung wurden auch auf weiteren Baustellen in der Region Sachbeschädigungen gemeldet. Die Verbände ziehen rechtliche Konsequenzen in Betracht. Die Verantwortung würden einzig Unia und Syna tragen, heisst es weiter.