
KORR/RWE und Voith installieren Grossturbine im Meer
(Korrigiert wird die Umrechnung von Pfund in Euro im letzten Satz des ersten Absatzes: Mio rpt Mio statt Mrd)
ESSEN (awp international) – Der Energiekonzern RWE und der Anlagenbauer Voith wollen vor der schottischen Küste die bislang weltweit grösste Meeresströmungsturbine installieren. Mit einer Leistung von einem Megawatt handele sich um die erste Demonstrationsanlage in kommerzieller Grösse, teilten die beiden Unternehmen am Freitag mit. Der zweijährige Testbetrieb soll im kommenden Jahr im Gewässer der Orkney-Inseln beginnen. Eine Tochter des Baukonzerns Bauer übernimmt die Befestigung der Turbine auf dem Meeresgrund. Insgesamt liegt die Gesamtinvestition bei 11,8 Millionen Pfund (rund 14,3 Mio Euro), als Förderung gibt die britische Regierung 1,7 Millionen dazu.
Während des Probebetriebs sollen wichtige Erfahrungen mit der neuen Technik gesammelt werden. Sollte der Test erfolgreich sein, kündigte der Chef der RWE-Ökostromsparte Innogy, Fritz Vahrenholt, zahlreiche weitere Investitionen in Gezeitenkraftwerke an. Bis zu 100 Megawatt Leistung könnten bis 2020 vor den britischen Küsten ans Netz kommen. Anders als in Deutschland sind nach Angaben von RWE die gleichmässigen und starken Unterwasserströmungen vor den Küsten des Vereinigten Königreichs in weiten Teilen ideal für Gezeitenströmungskraftwerke.
Mit der Energiegewinnung aus dem Meer gibt es bislang noch wenig Erfahrung. Im Vergleich zu anderen Technologien der erneuerbaren Energien lassen sich die zu erwartenden Strommengen aber sehr genau vorhersagen, da Gezeitenströmungen Jahre im Voraus zu berechnen sind. Die von Voith und RWE in einem im vergangenen Jahr gegründeten Gemeinschaftsunternehmen entwickelte Turbine wird am Meeresboden verankert. Dabei verzichtet sie wegen der rauen Meeresverhältnisse auf jegliche technische Komplexität. Eine erste Turbine dieses Typs mit einer Leistung von 110 Kilowatt installiert das Gemeinschaftsunternehmen derzeit an der Küste Südkoreas./nl/gr/wiz/dc