Ausstellung von Pipilotti Rist in Australien ein Kassenschlager
Eine australische Ausstellung der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist erwies sich als grosser Verkaufsschlager. Die Ausstellung "Sip my Ocean" (Schlürfe meinen Ozean) im "Museum of Contemporary Art" in Sydney ist eine Retrospektive von Rists Werk, dessen Popularität das Museum überrascht hat.
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Ich bin in England geboren und lebe seit 1994 in der Schweiz. Zwischen 1997 und 2002 machte ich in Zürich eine Ausbildung zur Grafikerin. In den letzten Jahren begann ich als Fotoredaktorin zu arbeiten; seit März 2017 gehöre ich zum Team von swissinfo.ch.
Geboren in São Paulo, Brasilien, Mitglied der portugiesischen Redaktion und verantwortlich für die Kulturberichterstattung von swissinfo.ch. Studium der Film- und Wirtschaftswissenschaften. Er arbeitete bei Folha de S. Paulo, einer der führenden Tageszeitungen Brasiliens, bevor er 2000 als internationaler Korrespondent für verschiedene brasilianische Medien in die Schweiz zog.
Von Zürich aus arbeitete Simantob mit Print- und Digitalmedien, bei internationalen Koproduktionen von Dokumentarfilmen und im Bereich visuelle Kunst (3. Biennale von Bahia; Johann Jacobs Museum/Zürich). Zudem war er Gastdozent für Transmedia Storytelling an der Hochschule Luzern, Design & Kunst (HSLU, Camera Arts, 2013-17).
Die Ausstellung war so beliebt, dass sie das Museum zeitweise an die Grenzen seiner Kapazität brachte. Es bildeten sich lange Schlangen von Menschen, welche die farbenfrohe Ausstellung sehen wollten.
Die Direktorin des Museums, Elizabeth Ann Macgregor, sagte, dass die sozialen Medien einen grossen Teil zum Erfolg beigetragen hätten. Zahlreiche Besucher waren mit Fotos der Ausstellung, die sie auf Instagram gefunden hatten, ins Museum gekommen und baten ausdrücklich darum, Kunstwerke von Rist zu sehen.
Die Entscheidung des Museums, eine “selfielose” Nacht zu veranstalten, erwies sich als kluger PR-Trick. Obwohl der Hashtag #PipilottiRist nach Schätzungen des Museums “mehr als 4,1 Millionen Menschen erreicht” hatte, wurde in den letzten Wochen der Ausstellung eine “unplugged session” angeboten, bei der die Besucher ihre Handys ausschalten mussten.
Die Ausstellung bot auch einen nackten Besuchsabend, der, obwohl ungewöhnlich, zu Rists künstlerischen Themen passte. Die Website des Museums beschrieb es als Chance, “die befreiende Wirkung des Kunstgenusses nackt zu erleben”.
Macgregor sagte, das Museum sei ein Risiko eingegangen, als es sich für Rists Werk entschieden habe, weil die Schweizer Künstlerin bei der breiten Öffentlichkeit in Australien nicht sehr bekannt sei.
Rists Arbeit begann noch in der Epoche des Fernsehens, dem Aufkommen neuer Technologien. Die Ausstellung spannte den Bogen von den Einkanal-Videos der 1980er-Jahre bis hin zu den grossformatigen audiovisuellen Installationen der Schweizer Künstlerin. Die Arbeiten nahmen den gesamten dritten Stock des prestigeträchtigen Veranstaltungsortes ein.
(Übertragung aus dem Englischen: Peter Siegenthaler)
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