Zürcher Strassennamen als Ausstellungsobjekt im Haus zum Rech (07.12.1999 – 11.03.2000)
Strassennamen dienen normalerweise vor allem der Orientierung. Eine Ausstellung im Haus zum Rech, an der ein Teil der 2311 Zürcher Strassennamen präsentiert wird, lädt zur kritischen Auseinandersetzung mit den Namen ein.
Strassennamen dienen normalerweise vor allem der Orientierung. Eine Ausstellung im Haus zum Rech, an der bis zum 11. März 2000 ein Teil der 2311 Zürcher Strassennamen präsentiert wird, lädt zur kritischen Auseinandersetzung mit den Namen ein.
Die Schau informiert über die Regeln und Abläufe der Strassenbenennungen, die vor allem in jüngster Zeit auch Anlass zu politischen Diskussionen gegeben haben. Zürichs Strassennamen seien seit einiger Zeit im öffentlichen Gespräch, sagte Stadträtin Esther Maurer an der Eröffnung am Dienstag (07.12.). Dadurch sei die Idee zur Ausstellung entstanden.
Die Ausstellung beleuchtet auch 160 der insgesamt 310 Strassennamen, die auf berühmte in Zürich wohnhaft gewesenen Persönlichkeiten zurückzuführen sind. Besonders hervorgehoben werden elf Persönlichkeiten, darunter Berühmtheiten wie Max Frisch, Johanna Spyri, Sophie Taeuber-Arp oder historische Stadtgrössen wie Rudolf Brun.
Einfluss durch Holocaust-Diskussion
In einem zweiten Ausstellungsraum wird eine Vielzahl von Namen in fünf Kategorien dargestellt. Sie erzählen von städtischen Bauten und Monumente, von typischen Arbeiten und Berufen, vom Einfluss der benachbarten Ortschaften oder von kulturellen und religiösen Strömungen in einzelnen Zeitepochen.
In jüngster Zeit hat vor allem die laufende Aufarbeitung des Umgangs der Schweiz mit den Juden im 2. Weltkrieg Anlass zu politischen Diskussionen über Strassenamen im Stadtpralament gegeben. So sollte beispielsweise das nach Jacob Burckhardt benannte Strassenschild mit einem kritischen Zusatz versehen
werden, nachdem in seinen Briefen antisemitisches Gedankengut entdeckt wurde.
SRI und Agenturen
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