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Lage am europäischen Rentenmarkt trübt sich wieder ein

FRANKFURT (awp international) – Die Lage am europäischen Anleihemarkt trübt sich wieder zusehends ein. So legen die Renditen für Staatsanleihen finanzschwacher Euro-Länder seit einigen Tagen beständig zu. Allerdings liegen die Zinsen immer noch klar unter dem Stand von Ende November, als die Verunsicherung am Markt besonders hoch war. Unter Marktteilnehmern wird unterdessen spekuliert, ob die jüngste Eintrübung auch mit einer Zurückhaltung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erklären sein könnte. Die EZB hatte ihre Anleihenkäufe zur Stützung des Markts nach der Verunsicherung Ende November zunächst ausgeweitet.
Im richtungsweisenden Laufzeitbereich von zehn Jahren stiegen die Renditen besonders deutlich in Griechenland und Spanien. Nach wie vor liegt die Rendite für zehnjährige Staatstitel in Griechenland mit rund 11,48 Prozent mit Abstand am höchsten im Währungsraum. In Spanien liegt der Zins mit 5,34 Prozent zwar merklich niedriger, allerdings auch deutlich höher als in Deutschland, wo noch nicht mal drei Prozent gezahlt werden müssen. Leicht gestiegen sind die Renditen auch in Irland und Portugal.
Im kurzfristigen Bereich von zwei Jahren legten die Renditen besonders deutlich in Italien und Spanien zu. Derzeit ist der Zins für Staatsschulden in Italien mit 2,47 Prozent fast zweieinhalb mal so hoch wie in Deutschland, in Spanien gar mehr als dreimal so hoch. In Griechenland und Irland waren die Renditen im zweijährigen Bereich hingegen rückläufig, während sie sich in Portugal kaum veränderte./bgf/jsl

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