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EDA warnt vor Reisen in die USA und in den arabischen Raum

Tausende von Passagieren mussten umgebucht werden. Viele annulierten Flüge in die USA von sich aus. Keystone

Das Schweizerische Aussenministerium (EDA) rät vor Reisen in die USA sowie in den arabischen Raum ab. Auch die Bundesräte ändern ihre Reisepläne. Während amerikanische und kanadische Gesellschaften am Freitag Richtung USA fliegen konnten, muss sich Swissair weiter gedulden. Schweizer Reisebüros verzeichnen seit den Terror-Anschlägen vom Dienstag massive Annullationen.

Hotelplan musste in den letzten 36 Stunden rund 500 Annullationen für Flüge in die Vereinigten Staaten entgegen nehmen, wie Hans-Peter Nehmer, Mediensprecher Hotelplan Gruppe, gegenüber swissinfo sagte. «Das ist massiv.» Etwa 200 Annullationen betrafen Flüge nach New York. «Damit ist aber wohl die erste Welle vorüber», nimmt Nehmer an. Kunden reagierten oft entweder sehr rasch oder dann erst wieder im letzten Moment.

Auch beim Konkurrenten Kuoni liefen die Telefone heiss. Genaue Zahlen will der Reiseveranstalter jedoch nicht herausgeben. SSR Travel spricht von gegen 100 Annullierungen. Alle drei Reiseveranstalter bieten auf ihren Web-Sites aktuelle Infos zu den Terroranschläge in den USA an.

Vereinzelt sei es auch vorgekommen, berichteten die Reiseveranstalter, dass die Kunden den Wunsch geäussert hätten, nicht mit einer amerikanischen Flug-Gesellschaft fliegen zu müssen.

Reisen in den arabischen Raum noch kaum betroffen

Kaum annulliert wurden bis anhin Flüge in den arabischen Raum, wobei die meisten Veranstalter nur Ägypten und Jordanien im Angebot haben. «Flüge in diese Region wurden bis anhin nur vereinzelt abgesagt», sagte Nehmer von Hotelplan. Es sei jedoch schon eine Furcht bei den Kunden festzustellen, erklärte Kuonis Pressesprecherin. «Viele haben jetzt Angst, dorthin in die Ferien zu reisen.»

Die meisten Reiseveranstalter streichen die Flüge in die Vereinigten Staaten bis zum 17. September kostenlos. Flüge nach New York und Washington DC könne man sogar bis 30. September kostenlos absagen, sagte Renata Scherrer.

Wie es in Zukunft aussehen werde, müsse jedoch spontan entschieden werden, erklärte Scherrer. Alle Reiseveranstalter halten sich an die Hinweise des Schweizerischen Aussenministeriums, wie sie sagten.

Warnungen des EDA

Das EDA ergänzte am Donnerstag seine Reisehinweise im Internet: Vor Reisen nach New York wird bis auf weiteres abgeraten. Dies wurde mit dem Umstand begründet, dass der Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, den Notstand ausgerufen hatte, um die Bergungsarbeiten nicht zu behindern.

Zur Situation in Washington hiess es, dass das öffentliche Leben noch durch verschärfte Sicherheitsvorkehrungen und Bergungsarbeiten behindert werde.

Zudem wird insbesonders auch vor Reisen in den Mittleren Osten sowie nach Iran, Pakistan und Afghanistan abgeraten. Es sei, so eine Sprecherin des Konsularischen Schutzes des EDA, ein potentielles Risiko vorhanden.

Carole Gürtler

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