The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter

Russischer Staatsanwalt Wolkow ermittelt Korruptionsvorwürfe in der Schweiz

Der russische Staatsanwalt Nikolai Wolkow (Bild) ist am Montag (22.11.) zu einem zehntägigen Besuch in Bern eingetroffen. Er soll sich an Zeugenanhörungen in der Untersuchung der "Aeroflot-Affäre" beteiligen.

Der russische Staatsanwalt Nikolai Wolkow ist am Montag (22.11.) zu einem zehntägigen Besuch in Bern eingetroffen. Er soll sich an Zeugenanhörungen in der Untersuchung der «Aeroflot-Affäre» beteiligen. Verantwortlichen der russischen Fluggesellschaft wird Geldwäscherei vorgeworfen.

Wolkow traf am Montagmorgen mit dem stellvertretenden Bundesanwalt Felix Bänziger sowie weiteren Vertretern der Bundesanwaltschaft (BA) und des Bundesamtes für Polizeiwesen zusammen (BAP), wie BA-Sprecher Dominique Reymond erklärte.

Das Aeroflot-Dossier sei nicht alleiniger Gegenstand des Besuchs, sagte Reymond weiter: Es sei vielmehr ein Informationsaustausch über die verschiedenen hängigen Rechtshilfe-Fällen vorgesehen. Unter anderem dürfte dabei die Korruptionsaffäre «Mabetex» zur Sprache kommen, auch wenn der Fall mittlerweile von Staatsanwalt Ruslan Tamajew betreut wird.

BA-Sprecher Reymond kündigte an, auch Staatsanwalt Tamajew plane einen Schweiz-Besuch. Ein Termin sei aber noch nicht festgelegt worden.

Vor seinem Abflug in die Schweiz hatte Staatsanwalt Wolkow gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax erklärt, er werde die wichtigsten Zeugen, also die Chefs der Gesellschaften Andava und Forus, anhören. Die Anhörungen werden von der Bundesanwaltschaft in Anwesenheit von Wolkow geführt.

Wolkow erhofft sich vom Besuch Dokumente, die eine Verbindung zwischen den beiden Firmen und dem russischen Magnaten Boris Beresowski beweisen. Wolkow hatte kürzlich einige nebensächliche Anschuldigungen gegen den Jelzin nahe stenden Milliardär fallen lassen, ermittelt aber in anderen, wichtigen Aspekten weiter.

Verantwortliche der Aeroflot werden verdächtigt, der Fluggesellschaft über die Forus und Andava auf illegale Weise 600 Millionen Dollars entzogen zu haben. Die BA liess am 1. Juli Büros der beiden Lausanner Firmen durchsuchen. Mehrere Konten wurden blockiert. Die Firmen haben alle Anschuldigungen zurückgewiesen.

SRI und Agenturen

Mit der Schweiz verbunden

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft