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London kritisiert Hongkong nach verweigerter Einreise für Abgeordnete

Keystone-SDA

Der britische Aussenminister David Lammy fordert von der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong eine Erklärung für die Verweigerung der Einreise einer Abgeordneten. Der Fall von Wera Hobhouse, die eigenen Angaben zufolge am Flughafen in Hongkong befragt und dann zurück nach Grossbritannien geschickt wurde, sei zutiefst besorgniserregend, sagte Lammy der Nachrichtenagentur PA zufolge.

(Keystone-SDA) Unberechtigte Einschränkungen der Reisefreiheit würden nur dazu führen, das internationale Ansehen Hongkongs zu untergraben. Der Fall werde umgehend bei den Behörden in Hongkong und Peking vorgelegt, sagte Lammy.

Hobhouse ist Abgeordnete der oppositionellen Liberalen und Mitglied der sogenannten Inter-Parliamentary Alliance on China (Ipac), die Pekings Umgang mit Menschenrechten kritisiert. Ein Grund für die Einreiseverweigerung sei ihr nicht vorgelegt worden, sie habe in Hongkong ihren neugeborenen Enkel besuchen wollen.

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Zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe

China und Hongkong reagierten zunächst nicht auf die Darstellung von Hobhouse. Die chinesische Botschaft in Grossbritannien hatte bis zum Vormittag keine Stellungnahme veröffentlicht. Auch die Hongkonger Regierung äusserte sich nicht.

Das Verhältnis zwischen Peking und London gilt als angespannt. Hongkong war über Jahrzehnte britische Kronkolonie, ehe es 1997 an China zurückgegeben wurde. Seitdem erlebte die chinesische Sonderverwaltungsregion einen zunehmenden Verfall der Presse- und Meinungsfreiheit.

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